20 Jahre ESP – der Lebensretter Nummer drei
ESP Assistenzsystem, 20 Jahre

 

Sicherheitsgurte, Airbags und ESP – das ist in modernen Autos heute der Mindeststandard. Der Schleuderschutz ist zwar erst seit kurzem verpflichtend, hat aber schon viele Leben gerettet.

20 Jahre nachdem das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) zum ersten Mal in einem Auto serienmässig eingebaut wurde, ist der Schleuderschutz zum drittwichtigsten Sicherheitssystem aufgestiegen, nach Sicherheitsgurt und Airbag. Etwa 200’000 Unfälle mit Verletzten hat das ESP allein in den Jahren 2000 bis 2013 allein in Deutschland verhindert, so die Zahlen der Unfallforschung der Versicherer (UDV). Rund 6’000 Menschen wurden vor dem Unfalltod bewahrt.

ESP ist ein Assistenzsystem, das durch gezieltes Abbremsen einzelner Räder dem Schleudern des Fahrzeugs entgegenwirkt. Es erkennt beginnende Schleuderbewegungen, indem es anhand von Sensorsignalen die vom Fahrer gewünschte mit der tatsächlichen Fahrzeugbewegung vergleicht. Bis zu 80 Prozent aller Schleuderunfälle im Strassenverkehr könnten verhindert werden, wenn alle Fahrzeuge das elektronische Stabilitätsprogramm an Bord hätten, sagt Automobilzulieferer Bosch, der die Technologie entwickelte.

Bereits seit 1995 gibt es ESP in der Mercedes S-Klasse. Unverhoffte Bekanntheit erlangte das Assistenzsystem 1997, obwohl es zunächst gar nicht in Erscheinung trat: Bei einem provozierten Ausweichmanöver, dem sogenannten „Elchtest“, schwedischer Autotester kippte die damals recht hoch bauende Mercedes A-Klasse um. Als Konsequenz stattete Mercedes alle A-Klasse-Fahrzeuge mit ESP aus.

Bei Neufahrzeugen stieg mit den Jahren die Ausstattungsrate stetig an. Seit November 2014 ist der Schleuderschutz für alle Neuwagen verpflichtend.