Skoda Octavia Facelift 2017
Skoda Octavia Combi in Fahrt

 

Skoda Octavia Facelift 2017: Der Octavia wird immer selbstbewusster, die neuen, zweigeteilten Frontleuchten (auf Wunsch mit Voll-LED-Technik) wirken nicht mehr so brav wie bisher, die Schürzen sind bulliger und auch die um drei Zentimeter verbreiterte Spur hinten zeigt Wirkung. 

Die Ingenieure in Tschechien haben sich ausserdem auch um die inneren Werte des Fahrzeuges gekümmert und umfassend an Fahrwerk und Infotainment-System gearbeitet. Damit macht er nicht nur seinen Mitbewerbern das Leben schwerer, sondern auch seinem Technikspender, dem VW Golf. Zumal er, wie er jeder Skoda, eben immer „ein bisschen mehr Auto“ ist. Das gilt vor allem für das Platzangebot. Zwar spielt er mit 4,67 Meter längenmässig nicht mehr wirklich in der Kompaktklasse mit. Preislich aber tritt er in diesem Segment an – und dort bietet sonst keiner einen Fond, in dem grossen Menschen die Beine übereinanderschlagen können.

Genau das macht ihn wahrscheinlich auch zum meistverkauften Kombi in Europa. Und auch in der Schweiz. Zudem war 2016 jeder zweite in der Schweiz ausgelieferte Octavia auch ein 4×4. Ziemlich unbeliebt hingegen ist bei Herrn und Frau Schweizer der Octavia als Limousine: gerade mal 1% aller in der Schweiz verkauften Octavias hatte diese Karosserieform. Darum wird es ihn künftig auch nicht mehr geben. Das Modelljahr 2018 wird, mit Ausnahme des RS, ab 3. März 2017 nur noch als Kombi bei den Händlern stehen.

4x4Schweiz: Skoda Octavia Kombi 2017 Frontansich

4x4Schweiz: Skoda Octavia Kombi 2017 Szenerie am Hafen von Porto

Beim Octavia-Facelift am Augenfälligsten sind wohl die vier neuen Einzelscheinwerfer, die ab der Ausstattunglinie Ambition als Voll-LED-Leuchten erhältlich sind. LED gibt es auch für die Heckleuchten, die charakteristisch C-förmig leuchten. Wie auch für den Innenraum, wo Lichtleiter die Dekorleisten in den Türen mit dezentem, stimmungdsvollen Licht in 10 regelbaren Farben erstrahlen lassen. Das allerdings ist optional. Der breite, bullige Kühlergrill und grosse Lufteintrittsöffnungen hinter Wabenstruktur verhelfen ebenso zu einem charakterstraken Auftritt wie die überarbeiteten Stossfänger vorne wie hinten. Die markentypisch markanten Linien komplettieren das Erscheinungsbild. Dass die Spur – je nach Motorisierung – um 20 bzw. 30 mm zulegt, verhilft zusätzlich zu einem „satten“ Gesamteindruck. Unverändert der Radstand von 2,686 Metern, auf dessen Basis die Skoda-Ingenieure den für seine Klasse sehr grosszügigen Innenraum geschaffen haben; im Kombi verstaut man Reisegepäck im 610 bis 1’740 Liter grossen Kofferraum.

Skoda Octavia 4×4, die dritte Generation:

https://www.youtube.com/watch?v=ju9ZL4zPjss

Perfekt zum Skoda Octavia passt auch der Allradantrieb. 

Unser Testwagen, der Zweiliter-Diesel mit 184 PS lässt beim Start niemanden über sein Verbrennungsprinzip im Zweifel – ein wenig mehr Dämmung hätte ihm wohl gutgetan. Sobald wir aber Stadtgeschwindigkeit erreicht haben, beruhigt sich der Octavia wieder. Die 184-PS liegen gut am Gas und drehen fast schon sportlich. Auch die manchmal etwas ruckelige Doppelkupplung macht einen guten Job und Gangwechsel lassen sich nur noch am kurzen Zucken des Drehzahlmessers erkennen. Unser Testwagen ist ausserdem mit der adaptiven Fahrwerksregelung DCC (CHF 1’160) ausgestattet – ein echter Fortschritt.

Sehr geschmeidig nimmt der Skoda kleine und grosse Unebenheiten mit einer Gelassenheit und der sonst etwas poltrige Abrollkomfort ist Geschichte. Das DCC trägt aber auch zur aktiven Sicherheit des Wagens bei. In Gefahrensituationen wechselt der Wagen selbsttätig in den Modus „Sport“ und sorgt so für höhere Stabilität, bessere Reifenhaftung und kürzere Bremswege. Perfekt zum Octavia passt auch der Allradantrieb. Er sorgt nicht nur für nötigen Vortrieb, sondern auch für ein extrem neutrales und fast schon sportliches Fahrverhalten. Als Allradler ist der beliebte Tscheche künftig mit einem 2.0 Liter TDI Motor mit 150 PS (110kW) in Verbindung mit einer 6-Gang Handschaltung erhältlich. Durchsetzen dürfte sich der Octavia bei uns aber wohl als 2.0 TDI mit 184 PS, der im Vergleich zum 1.8 TSI trotz praktisch identer Leistung deutlich durchzugsstärker antritt und bereits bei 1’750 Umdrehungen ein maximales Drehmoment von 380 bereitstellt.

4x4Schweiz: Skoda Octavia Kombi 2017 Fahrsituation

Bei der adaptiven Fahrwerksregelung DCC stehen folgende Fahrmodi zur Wahl: Eco, Comfort, Normal, Sport und Individual.

Die Fahrerassistenzsysteme wurden ebenfalls erweitert.

Das Angebot der Fahrerassistenzsysteme wurde mit der Modellüberarbeitung ebenfalls ergänzt. Sie optimieren die Sicherheit beim Fahren im Stadtverkehr, auf Landstrassen sowie auf Autobahnen und sorgen für zusätzlichen Komfort beim Ausparken und Rangieren. Der optionale „Front Assist“ mit „City Notbremsfunktion“ umfasst nun auch den vorausschauenden Fussgängerschutz. Das System arbeitet mit Radarsensoren und soll auf Fussgänger, die die Fahrbahn kreuzen, reagieren. Diese Funktion ist zwischen 10 und 60 km/h aktiv. In diesem Intervall bremst das System bei einer drohenden Kollision mit maximaler Bremskraft und hilft so, einen Unfall zu verhindern – oder zumindest die Unfallfolgen zu reduzieren.

Das neue System „Blind Spot Detect“ soll zur Sicherheit beim Fahrbahnwechsel auf mehrspurigen Strassen beitragen und steht im Bereich zwischen 10 km/h und der Höchstgeschwindigkeit zur Verfügung. Zwei Radarsensoren am Heck überwachen den rückwärtigen Verkehr. Nähert sich ein anderes Fahrzeug rasch von hinten oder fährt es bereits im toten Winkel, leuchtet eine Warn-LED im Aussenspiegel auf der entsprechenden Seite auf. Auch der „Rear Traffic Alert“ nutzt die Radarsensoren am Heck. Beim Rückwärts-Ausparken aus Quer-Parklücken oder Einfahrten erkennt es Querverkehr und warnt den Fahrer bei Gefahr – zunächst optisch, dann akustisch und falls nötig schliesslich mit automatischem Bremseinsatz.

Der optionale Anhängerrangierassistent „Trailer Assist“ – wir kennen ihn aus der Werbung für den Tiguan und aus dem Kodiaq, soll selbst unerfahrene Gespannfahrer zu Könnern machen. Um die Unterstützung des Systems zu nutzen, muss der Fahrer den Rückwärtsgang einlegen und die Parktaste betätigen. Dann bestimmt er mit dem Drehschalter für die Aussenspiegel den Winkel, in dem er zurücksetzen möchte. Das Bild auf dem Bordmonitor zeigt dafür ein Schema des Einschlagwinkels des Anhängers als Orientierung. Anschliessend muss der Fahrer nur noch vorsichtig Gas geben – das System lenkt das Gespann automatisch.

Konnektivität ist bei Fahrzeugen je länger je mehr ein wichtiges Thema.

Der Octavia bietet hier so einiges: Bereits das serienmässige Musiksystem hat einen SD-Karten-Slot, eine Aux-In-Buchse und einen USB-Anschluss. Optional gibt es Konnektivitäts-Lösungen bis hin zur Plattform „SmartLink+“: Sie integriert Smartphone Apps und holt Apple CarPlay, Android Auto, MirrorLink sowie auch SmartGate in den Octavia. Das Musiksystem „Bolero“ verfügt über einen hochauflösenden 8.0-Zoll-Touchscreen mit Näherungssensorik. Es kann SMS vorlesen und ermöglicht es ausserdem, diese im Display zu schreiben. Zudem integriert das System eine Bluetooth-Anbindung, acht Lautsprecher und SmartLink+. Eine Sprachbedienung steht als Option zur Verfügung.

4x4Schweiz: Skoda Octavia Kombi 2017 Cockpit

Statt klassischer Schalter und Tasten wird nunmehr auf einer edel wirkenden iPad-ähnlichen Glasplatte gedrückt

Das Navigationssystem „Amundsen“ basiert auf dem System „Bolero“ und hat zusätzlich einen integrierten WLAN-Hotspot, der es Passagieren ermöglicht, mit bis zu acht mobilen Endgeräten zu surfen, streamen und mailen. Das Kartenmaterial für die Navigation kann während der gesamten Lebensdauer des Geräts kostenlos aktualisiert werden. An der Spitze des Programms steht das Navigationssystem „Columbus“ mit 9.2-Zoll-Bildschirm, 64-GB-Flashspeicher und optionalem LTE-Modul für Highspeed-Internetzugang.

Um das System dann auch gebührend zu nutzen, stellt Skoda Online-Dienste zur Verfügung. Zum einen für Information und Unterhaltung, zum anderen aber auch Care Connect Dienste, die dem Fahrer als Assitenz und für den Fernzugriff auf das Fahrzeug dienen. Das Angebot reicht von Verkehrsinformationen über Tankstellen – inkl. aktuellen Treibstoffpreisen – auf der ausgewählten Route bis hin zum Übertragen von Navigationszielen oder dem automatischen Vereinbaren von Serviceterminen für das Fahrzeug.

Simply Clever.

Neben dem Schirm, den es in jedem Skoda gibt, ist nun auch ein ein Flaschenhalter an Bord, dessen Unterboden so geformt ist, das PET-Flaschen einhändig geöffnet werden können. Darüber hinaus werden ein beheizbarer Lenkradkranz, zwei USB-Anschlüsse im Fond und Klapptische an den Vordersitzlehnen angeboten. In den Gepäckraum des Octavia Combi ist eine herausnehmbare LED-Taschenlampe integriert, deren Akku während der Fahrt aufgeladen wird.

4x4Schweiz: Skoda Octavia Kombi 2017 Entriegelung für Rücksitze

Clever: die Rückbank lässt sich vom Kofferraum aus umklappen.

Technische Daten: Skoda Octavia Facelift 2017:

Skoda Octavia 4×4, 2.0 TDI (184 PS/135 kW)
2.0-Liter-Diesel, 135 kW/184 PS, Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe, maximales Drehmoment: 380 Nm bei 1’750–3’250 U/min, 0-100 km/h: 7.2 s, Vmax: 226 km/h, Durchschnittsverbrauch: 4.9 Liter, CO2-Ausstoss: 129 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse: B, Preis: ab CHF 33’430

Skoda Octavia 4×4, 2.0 TDI (150 PS/110 kW)
2.0-Liter-Diesel, 150 PS/110 kW, Sechsgang-Handschaltung, maximales Drehmoment: 340 Nm bei 1’750–3’000 U/min, 0-100 km/h: 8.6 s, Vmax: 213 km/h, Durchschnittsverbrauch: 4.7 Liter, CO2-Ausstoss: 123 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse: C, Preis: ab CHF 31’810

Skoda Octavia 4×4, 1.8 TSI (180 PS/132 kW)
1.8-Liter-Benzin, 132 PS/132 kW, Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe, maximales Drehmoment: 280 Nm bei 1’350–4’500 U/min, 0-100 km/h: 7.5 s, Vmax: 227 km/h, Durchschnittsverbrauch: 6.6 Liter, CO2-Ausstoss: 154 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse: F, Preis: ab CHF 31’640

Kurzcharakteristik: Skoda Octavia Facelift 2017

Warum: Weil es viel Auto für’s Geld gibt.
Warum nicht: Weil man damit sicher nicht auffällt.
Was sonst: Seat Leon Cupra ST 4Drive, Subaru Levorg

Skoda Octavia Scout 2017 Weiss

Der Skoda Octavia Scout nach dem Facelift 2017