Tesla präsentiert den Elektro-Truck
Tesla Semi in Fahrt

 

Was hat Elon Musk nicht schon alles angekündigt. Und dann oftmals nicht halten können. Die neue Disruption in Form des Tesla Semi lässt jedoch aufhorchen. Denn erneut wird einer ganzen Branche durch beeindruckende Technologie der Kampf angesagt.

Elon Musk präsentiert den Tesla-Semi

Der Tesla Semi soll die Transportbranche erschüttern.

Musks Präsentation vom 17. November 2017 war eine Aneinanderreihung von Superlativen. Der Truck soll mit 40 Tonnen beladen eine Distanz von 800 km am Stück zurück legen können. Durch den imposanten Antritt knackt er die 100 km/h-Marke ohne Anhänger in fünf Sekunden, voll beladen in 20 Sekunden. Möglich machen sollen dies vier Elektromotoren, und zwar die gleichen, wie im Model 3 zum Einsatz kommen. Die Motoren treiben je eines der hinteren vier Räder des Dreiachsers an. Doch noch nicht genug; Musk verspricht, dass der Semi pannenfrei 1,6 Millionen Kilometer laufen wird. Selbst mit zwei ausgefallenen Motoren (soviel zu „pannenfrei“) sei der Tesla Semi immer noch in der Lage, einen Diesel-Lastwagen abzutrocknen. „Getankt“ wird ähnlich wie bei den PW’s an Schnellladestationen, „Megacharger“ genannt. In einer halben Stunde sollen die Akkus soweit aufgeladen sein, dass der Lastenzug, vollbeladen, eine Reichweite von 640 Kilometern zurück legen kann.

„In den USA liegt ein Großteil der mit Trucks gefahrenen Strecken sowieso unter 400 Kilometern pro Richtung“, weiss der Tesla-Mitgründer.

Der Fahrer wird, umgeben von zwei großen Touchscreen-Displays, in der Mitte der Kabine sitzen. Dies macht die Fertigung von rechts- und links-gesteuerten Versionen für die verschiedenen Märkte überflüssig. Um sicher ans richtige Ziel zu kommen, wird das Assistenzsystem „Autopilot“ und eine quasi unzerstörbare Windschutzscheibe verbaut.

“Sie übersteht eine Atomexplosion – oder Sie bekommen Ihr Geld zurück“. Elon Musk

Tesla-Semi Cockpit

Über den Preis schwieg sich Musk an der Präsentation noch aus. Jedoch rechnete er vor, dass der Betrieb eines Diesel-Trucks pro Kilometer 20% teurer ist (1,51 Dollar beim Diesel vs. 1,26 Dollar beim Stromer). Wenn die Tesla-Trucks dazu nahe hintereinander im Konvoi fahren (Platooning), sei sogar ein Wert von 0.85$ pro Meile realistisch. Was sogar günstiger wäre als der Transport auf der Schiene. Und dies inklusive Kosten für Strom, Wartung und Versicherung.

Die kritischen Stimmen

Branchenexperte Axel Schmidt (Accenture) gibt zu bedenken, dass Musk es immer wieder schaffe, das nächste grosse Ding anzukündigen, um von aktuellen Problemen abzulenken. Und von denen hat Tesla aktuell mehr, als dem gebürtigen Südafrikaner recht sein könnte. So musste das Model X bereits mehrmals zurück gerufen werden. Und die Fertigung und Auslieferung des neuen Model 3 will auch nicht recht in die Gänge kommen. Aktuell konnten von diesem im letzten Quartal nur 260 Stück fertig gestellt werden, anstatt der versprochenen 1’500.

Schmidt räumt dem Tesla Semi jedoch durchaus Chancen ein. Beispielsweise werde der Betrieb von Benzin betriebenen LKW’s in mittlerer Zukunft für die Fuhrunternehmer aufgrund von Umweltschutz-Regulierungen deutlich teurer werden. Bis dahin könnte Tesla, insbesondere durch die ausserhalb Nevadas erbaute „Gigafactory“, in der Lage sein, die noch hohen Kosten für die Akkus in den Griff zu bekommen.

Tesla-Semi stehen auf der Bühne

Produktionsstart ist gemäss Musk 2019. Bereits jetzt kann für 5000 $ Bar auf die Hand ein Exemplar reserviert werden. Den Anlegern scheint die Präsentation gefallen zu haben; die Tesla-Aktien notierten am Freitag vorbörslich über drei Prozent im Plus.

 

 

 

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