SÉBASTIEN OGIER GEWINNT IM VW POLO WRC AUF SARDINIEN

 

Sébastien Ogier fährt im VW Polo WRC auf Sardinien seinen 20. Triumph in der Rallye-Weltmeisterschaft ein. Für Volkswagen ist es der zehnte Sieg in Folge. Mads Östberg verteidigt Rang zwei vor Jari-Matti Latvala.

Sébastien Ogier gewinnt den sechsten WM-Lauf in Italien und feiert seinen 20. Sieg in der Rallye-Weltmeisterschaft. „Ein grossartiges Gefühl“, jubelte der Franzose im Ziel. „Es war ein schwieriges Wochenende, ich habe wirklich alles geben müssen. Gestern konnten wir Jari-Matti unter Druck setzen und sind jetzt mit dem Sieg belohnt worden. Das ist natürlich gut für die WM, aber es muss so weitergehen, denn Jari-Matti ist sehr stark.“ Ogier baut den Vorsprung um neun Punkte auf 33 aus (138, 105 für Latvala).

In der WRC2 gab es gleich mehrere Premieren: Der Italiener Lorenzo Bertelli fuhr im Ford Fiesta RRC seinen ersten Sieg ein (Gesamtrang neun) und Sébastien Chardonnet steuerte den Citroën DS3 R5 beim WM-Debüt auf den zweiten Platz in der WRC2. Dritter wurde Bernardo Sousa, Vierter Yuriy Protasov (beide Ford Fiesta). Karl Kruuda fuhr den Peugeot 208 T16, der ebenfalls sein WM-Debüt feierte, auf den fünften Platz.

Jumping in the dust – Rallye Sardegna 2014

Auf Sardinien sind ganz besondere Fähigkeiten gefordert, die Piste zwingt die Piloten zu einigen Megasprüngen – und wer die nicht beherrscht, fliegt entweder schnell raus. Oder hat mit dem Etappensieg nichts zu tun. Besonders gefürchtet: der Micky’s Jump, wo man bei Sprungrampe eine Menge Fehler machen kann.

Mit einem World Rallye Car abzuheben und sicher wieder zu landen ist eine Fähigkeit, die man als WRC-Pilot beherrschen muss.  Die Sonderprüfung Monte Lerno, die am Samstag gleich zwei Mal gefahren wird, beinhaltet den berüchtigten “Micky’s Jump”. Die Piloten können bei dieser steilen Anfahrt einiges falsch machen. 
Auf der Rallye-Seite „wrc.com“ nennt VW-Mann Andreas Mikkelsen aus Norwegen fünf Regeln, wie man den Jump angehen sollte:

  1. Lerne, was sich nach dem Sprung befindet
“Die schnellste Technik, einen Sprung hinter sich zu bringen, ist so schnell wie möglich reinzufahren. Man muss aber natürlich zuerst wissen, was sich hinter dem Sprung befindet. Es gibt veschiedene Techniken, um bei der Landung zu beschleunigen oder abzubremsen.”
  2. Der schnelle Abgang 
“Wenn du gleich heraus beschleunigen willst, solltest du vor dem Sprung etwas bremsen und dann kurz vor dem Absprung das Gas betätigen. Damit bleibt die Schnauze des Autos in der Höhe und es hilft dir, flach zu landen.” 


  3. Bremsen und lenken
“Wenn du in der Landezone bremsen musst, dann ist es besser, zuerst mit den Vordereifen zu landen. In diesem Fall muss man während dem Sprung bremsen. Es ist eine Technik, die im Motocross verwendet wird. Wenn man auf den Vorderreifen landet, wird viel Druck auf diese ausgebüt und man sehr schnell nach der Landung abbremsen.”


  4. Keine Panik
“Du fühlst sofort, wenn du wirklich in der Luft bist. Alles wird still, es gibt keine Strassengeräusche mehr und du hörst den Motor aufheulen. Es kommt auf den Sprung an, aber es ist möglich, dass du nur mehr den Himmel siehst. Nun musst du den Glauben an deine Notizen bewahren und an deine Fähigkeit, die Geschwindigkeit richtig einzuschätzen.” 


  5. Mach dich für die Landung bereit
“Landungen können manchmal wirklich schwierig werden. Es hilft, wenn du den Atem anhältst und die Muskel anspannst, bis du wirklich wieder auf dem Boden bist.”

Das Ergebnis der Rallye Italien 2014

1. S. Ogier / J. Ingrassia (Volkswagen Polo R WRC) 4:02:37,8 Std.
2. M. Östberg / J. Andersson (Citroën DS3 WRC) +1.23,1 Min.
3. J.-M. Latvala / M. Anttila (Volkswagen Polo R WRC) +1.32,8 Min.
4. A. Mikkelsen / M. Markkula (Volkswagen Polo R WRC) +2.39,3 Min.
5. E. Evans / D. Barritt (Ford Fiesta RS WRC) +4.41,8 Min.
6. M. Prokop / J. Tomanek (Ford Fiesta RS WRC) +6.05,3 Min.
7. H. Solberg / I. Minor (Ford Fiesta RS WRC) +7.15,8 Min.
8. R. Kubica / M. Szczepaniak (Ford Fiesta RS WRC) +12.19,0 Min.
9. L. Bertelli / M. Dotta (Ford Fiesta RS WRC) +15.22,1 Min.
10. K. Al Qassimi / C. Patterson (Citroën DS3 WRC) +16.49,3 Min.

WM-Fahrerwertung 1. Ogier 138 Punkte / 2. Latvala 105 / 3. Østberg / 4. Mikkelsen 63 / 5. Hirvonen 40 / 6. Evans 36 / 7. Meeke 32 / 8. Neuville 31 / 9. Prokop 30 / 10. Solberg 22
 
WM-Herstellerwertung 1. Volkswagen Motorsport, 227; 2. Citroën Total Abu Dhabi WRT, 109; 3. M-Sport 78; 4. Volkswagen Motorsport II, 64; 5. Hyundai Motorsport, 57.

Noch viel mehr beeindruckende Fotos und Videos gibt es hier auf der offiziellen Website der Rallye Sardegna