Mini-SUV, jetzt kommen die Asiaten
SsangYong Tivoli Autosalon Genf 2015

 

Der Frühstarter Toyota Urban Cruiser ist gescheitert. Die zweite grosse Welle von Mini-SUV mit (teils optionalem) Allradantrieb aus Asien will es nun besser machen. Und die Chancen stehen gut.

Bei Kleinwagen und SUV zählen die asiatischen Hersteller eigentlich zu den Experten. Die Kombination beider Klassen ist ihnen aber bislang nicht gelungen. Das soll sich nun ändern: Auf dem Genfer Salon Anfang März feiern gleich vier Modelle Europapremiere, von denen mindestens eines mehr als Aussenseiterchancen hat.

Mazda CX-3

Mazda CX-3 Autosalon Genf 2015

Vor allem der Mazda CX-3 macht sich Hoffnungen, das boomende Segment von Opel Mokka, Renault Captur und Skoda Yeti aufzurollen. Die Japaner vertrauen dabei dem Rezept, das bereits das Kompakt-SUV CX-5 zum Achtungserfolg hat werden lassen: schnittig-aggressive Formensprache, sparsame Motoren und relativ faire Preise. Die Technik stammt vom gerade eingeführten Kleinwagen Mazda2, dazu kommt auf Wunsch ein Allradantrieb.

Dass ein international eher kleiner Hersteller wie Mazda so schnell eine SUV-Variante seines neuesten Kleinwagens auflegt, lässt ahnen, wie wichtig das Segment mittlerweile ist. Die Wachstumsraten der Mini-SUV sind angesichts des weitgehend gesättigten PW-Marktes aussergewöhnlich und der Trend dürfte sich noch eine Weile fortsetzen. „Mehr als ein Drittel des Wachstums des SUV Segments wird in den nächsten sechs Jahren von den Mini-SUV kommen“, prognostiziert Professor Ferdinand Dudenhöffer vom Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen.

Honda HR-V

Honda HR-V

Die kleine SUV versprechen also gute Geschäfte. Auch Honda, zuletzt nur in der Kompaktklasse mit einem entsprechenden Modell vertreten, will daran partizipieren. Die Japaner haben zu diesem Zweck ihren Kleinwagen Jazz höhergelegt und mit bulligerem Blech verkleidet. In Genf feiert der Honda HR-V nun Europapremiere, um im Spätsommer auf den Markt zu kommen.

Suzuki Vitara

Suzuki Vitara 2015 an der Mondial de l'Automobile 2014

Bereits im Frühjahr bringt Suzuki den direkten Wettbewerber Vitara an den Start. Der kleine Crossover nutzt zwar den Namen des bekannten Offroaders, will aber nicht ins Gelände, sondern auf den Boulevard. Beim Design orientierte man sich daher am aktuellen Massstab für schicke SUV – dem Range Rover Evoque. Allradtechnik gibt es zwar auch, aber in einer fahrdynamisch optimierten Ausprägung. Dazu kommen ein munterer Benziner und ein sparsamer Diesel.

SsangYong Tivoli

SsangYong Tivoli Autosalon Genf 2015

Einen ähnlichen Kundenkreis will SsangYong ab dem späten Sommer mit dem kleinen Tivoli ansprechen. Die bisher vor allem für ihre Design-Sünden (siehe den Van Rodius) bekannten Koreaner haben dem 4,20-Meter-Mobil diesmal ein recht exaltiertes Blechkleid und einen bunten Innenraum verpasst. Beim Antrieb besteht die Wahl zwischen Benziner und Diesel, ein Allradantrieb dürfte gegen Aufpreis zu haben sein.