Maserati Levante: Die SUV-Idee der Italiener ist nicht neu
4x4Schweiz-News: Autosalon Genf 2016, Maserati Levante SUV

 

Wer von kleinen Zahlen kommt, kann leicht grosse vermelden. Maserati ist so ein Fall. Der italienische Sportwagenhersteller hat zwischen 2012 und 2014 seinen Absatz versechsfacht, auf jährlich über 36’000 Einheiten. Ein Rekordergebnis seit Bestehen des Unternehmens.

Mehr als die Hälfte geht auf das Konto des Ghibli, Maseratis erste Business-Limousine, die auch mit einem Dieselmotor erhältlich ist. Ein wichtiges Kaufargument in Europa. In Genf präsentiert Maserati nun den ersten SUV in der mehr als 100-jährigen Geschichte der Marke: Der Levante trägt eine aggressive Front ähnlich wie Ghibli und Quattroporte, die allerdings weniger sportlich als bullig gestaltet ist.

Die SUV-Idee von Maserati ist nicht neu.

Schon 2003 stand in Detroit eine Studie namens Kubang. Gezeichnet hatte diesen „GT Wagon“ damals Girogetto Giugiaro. Ebenfalls Kubang hiess das zweite Concept Car, das Maserati 2011 in Frankfurt auf der IAA vorstellte. Damals beabsichtige man noch, sich für Serienversion der Technik des Jeep Grand Cherokee zu bedienen, um Synergien auszuschöpfen. Zudem sollte der Levante in den USA gebaut werden. Doch rechtzeitig erkannten die Marken-Strategen, dass dies die komplette DNA eines Maserati zerstören wurde. Ein Insider: „Made in Italy ist ein Muss. Unsere Kunden schätzen italienische Manufaktur.“

„Der Levante wird unser Volumenmodell.“

Wie Porsche vor über 13 Jahren springt damit ein weiterer ursprünglich reiner Sportwagenhersteller auf den SUV-Zug. Bei den Zuffenhausenern machen Cayenne und Macan mittlerweile den überwiegenden Teil des Ab- und Umsatzes aus. Porsche hätte ohne diese beiden Modelle nie seine heutige Grösse erreicht. Gleiches soll bei den Italienern passieren. „Der Levante wird unser Volumenmodell“, so Giulio Pastore, General Manager Maserati Europe. Man rechnet zunächst mit jährlich bis zu 25’000 Fahrzeugen. Diese allerdings verlassen die Werkshallen nicht in Griugliasco, sondern in Mirafiori in Turin. Hauptsächlicher Grund: die passende, hochmoderne Lackierstrasse.

Als technische Basis dient dem Maserati-SUV Levante der allradangetriebene Ghibli.

Wie bei diesem Modell kommen zunächst ein Dreiliter-Diesel-V6 (275 PS) zum Einsatz. Ein Aggregat, das von VM Motori speziell für Maserati modifiziert wurde. Es sitzt auch im Ghibli und Quattroporte. Das Einstiegsmodell wird wohl bei knapp über 80’000 Franken starten, etwas über dem Niveau des Cayenne Diesels.

Ausserhalb Westeuropas wird der ebenfalls drei Liter grosse Benziner die Volumenmotorisierung bilden. Der V6-Biturbo – er wird bei Ferrari speziell für Maserati gefertigt – leistet im Ghibli 410 PS. Für den Levante wolle man noch ein „paar Schippen drauflegen“, heisst es aus der Entwicklungsabteilung. Diese verneint derzeit zwar brav den Achtzylinder-Motor aus der Topversion des Quattroporte. Es verdichten sich jedoch Gerüchten, wonach die Levante-Baureihe in zwei Jahren um eine 560 PS starke V8-Version erweitert werden soll. Schliesslich hat man auch bei Maserati bemerkt, dass Power-SUV, wie sie von Mercedes-AMG, der BMW M GmbH und Porsche kommen, sich wachsender Beliebtheit erfreuen.