Happy Birthday! Der Michelin Mann feiert seinen 120. Geburtstag.

 

Wer kennt ihn nicht, den wohlgeformten Reifenmann mit dem freundlichen Lachen im Gesicht. Der Michelin Mann «Bibendum» wurde anno 1898 von den Brüdern und Firmengründern André und Edouard Michelin und schliesslich von Werbezeichner Marius Rossillon alias O’Galop entworfen. Dies ist die Geschichte eines Markensymbols – von seiner von einem Reifenstapel inspirierten Entstehung, bis zur heutigen Form. 
 

 

 

Von 1898 bis 2018: Der «Bibendum» wird 120

Die Entstehung des Michelin-Mannes aus einem Stapel Reifen liegt auf der Hand. Die beiden Vorreiter der rasant wachsenden Mobilitätsindustrie erkennen in einem Reifenstapel vor einem Messestand die Figur eines riesigen Mannes.

 
Zusammen mit dem Künstler und Werbezeichner Marius Rossillon entwerfen sie schliesslich 1898 das Werbeposter mit dem Titel „Nunc est bibendum“, auf dem der Michelin-Mann zum ersten Mal Gestalt annimmt. Der römische Trinkspruch des Dichters Horaz „Jetzt lasst uns trinken“ löst sich in der Unterzeile auf: „Auf Ihr Wohl! Der Michelin-Reifen schluckt das Hindernis!“
 

Michelin-Plakat

 
Dies bezieht sich auf Glassplitter und Nägel – keine Seltenheit auf den staubigen Strassen der Jahrhundertwende, mit denen der Reifenmann kurzen Prozess. Lebensgross feiert er schliesslich sein Publikumsdebüt am Michelin-Stand des ersten Pariser Automobil-Salons 1898. Seither tritt er auf allen Werbemitteln der Marke in Erscheinung, illustriert technische Informationen zum richtigen Reifengebrauch und steht bis heute bei Messen und auf LKW-Kabinendächern prominent im Mittelpunkt.
 
Michelin Mann auf LKW-Dach 
 
Michelin Mann auf LKW-Dach

Feste Designvorgaben ab den 1920er-Jahren

Neben O’Galop, der den Michelin-Mann zum Leben erweckt, legen über die Jahrzehnte viele weitere Künstler zeichnerisch Hand an den Reifenmann: Hautot, Grand Aigle, Riz, Cousyn und René Vincent sind nur einige aus den Reihen der Gestalter, die den Michelin-Mann mitprägen. Um eine klare Wiedererkennung zu schaffen, vereinheitlichte Michelin schliesslich das Design und stellte dafür 1920 seinen ersten Vollzeitkünstler im hauseigenen Design-Studio ein.
 
 
Michelin-Plakat
 
So wurde schliesslich nicht nur die Zahl der Reifen, aus denen der Michelin-Mann besteht, festgelegt, sondern auch die Form des Körpers klar definiert. Nach und nach bildet sich schliesslich das weltweit unverwechselbare Antlitz  hervor: Lächelnd, freundlich und manchmal etwas verschmitzt.
 

Die Entwicklung des Michelin-Manns ist eng mit der Geschichte der Automobilindustrie verknüpft.

 
Michelin-Plakat
 
So tritt er anfangs wie diejenigen auf, die sich diese neue Form der Mobilität überhaupt leisten konnten: Monokel, Zigarre und Manschettenknöpfe waren fester Teil seines Looks. Als die Automobile immer erschwinglicher wurden, veränderte sich auch sein Aussehen zusehends.
 
Michelin-Plakat

Ein Markenzeichen im Wandel der Zeit

Weltweiten Ruhm erlangt der Michelin-Mann bereits 1920. Zusammen mit einem Verkaufsteam reiste er in Lebensgrösse um die ganze Welt, um neue Kunden zu treffen und die Bekanntheit von Michelin zu steigern.
 
Michelin-Plakat
 
Der Designwandel schritt auch später weiter fort, ohne die Tugenden zu vernachlässigen: So zeigt er sich seit 2017 in einer modernen und schlankeren Form, der sympathische und freundliche Charakter bleibt hingegen unverändert. Die Reise von 1898 bis 2018 wird von Michelin im kurzweiligen Zweiminüter sehr hübsch erzählt.
 
 
Auch im unternehmenseigenen Museum „L’Aventure Michelin“ feiert der Konzern bis 31. Dezember 2018 mit einer Sonderausstellung die 120-jährige Geschichte seines Markenzeichens. Das Museum ist täglich von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet, Dienstags von 10:00 bis 22:00 Uhr. Nähere Informationen unter:
 

In diesem Sinne: À ta santé Bibendum et bon anniversaire!