Fahrbericht Range Rover Evoque II – Grosses Kino im Kleinformat
Range Rover Evoque II

 

Über Geschmack lässt sich streiten – nicht aber über den neuen Range Rover Evoque II. Was die grossen Range Rover können, kann der Kleinste in der Luxus SUV-Familie mindestens so gut. Wenn nicht sogar besser: ob im Gelände, auf der Strasse oder in der City.

Range Rover Evoque II

Der Baby-Rover hat Erfolgsgeschichte geschrieben. Die erste Generation des Kompakt Luxus-SUV erhielt 215 (!) internationale Preise und schuf mit dem gechoppten, fallenden Dach eine Design-Sprache, die von unzähligen anderen Marken kopiert wurde. Der Evoque gefiel auch den Kunden. In den acht Jahren seiner Bauzeit verkaufte er sich rund 800’000 Mal. Seit Frühling ist nun die zweite Generation auf dem Markt. Obwohl er fast gleich aussieht wie sein Vorgänger, sind nur noch die Türscharniere dieselben – der Evoque II wurde komplett neu gebaut, inklusive neuer Plattform, Rahmen und Powertrain.

Wie in einem Film

Auch der neue Evoque wird ein Kassenschlager werden. Weil der kleine Range Rover grosses Auto-Kino in Kleinformat bietet: Action im Gelände, Romantik auf der Landstrasse, Spass in der City und neu auch Spannung im Antrieb. Ein Mild-Hybrid unterstützt den neu entwickelten Ingenium 2 Liter, 4-Zylinder-Motor, der sogar in den grösseren elektrifizierten Range Rover Sport-Modellen verbaut wird.

Fahrbericht Range Rover Evoque II

Optisch orientiert sich der neue Evoque an seinem grossen Bruder Velar

Im Gegensatz zu den grösseren Brüdern überrascht der Evoque II wieder durch die für Range Rover untypische Leichtigkeit im Handling. Besonders in der City macht der Evoque II richtig viel Freude, weil er so kompakt ist, dass er in jede Parklücke hüpfen und mit einem Mini-Wendekreis ohne rangieren die Strassenseite wechseln kann. Unterstützt vom Mild-Hybrid-System bewegt sich der Evoque II wie auf Samtpfoten durch die City – vermutlich halten die Passanten das Fahrzeug für ein Elektromobil, so futuristisch wie er aussieht, ein bisschen wie eine stylische W-Lan-Box.

Fahrbericht Range Rover Evoque II

Ein echter Geländewagen

Der Evoque ist der einzige Range Rover, der so agil ist, als wäre es eines dieser trendigen City-SUVs. So, als wäre der Evoque für die Stadt gebaut worden. Ist er aber nicht. Der Evoque kann Berge hochklettern, Geröllhalden runtersteigen und sogar durch 60 Zentimeter hohes Gewässer fahren; das ist nur 10 Zentimeter weniger als ein Toyota Land Cruiser schwimmen kann.

Fahrbericht Range Rover Evoque II

Wer den Evoque II für einen Bordstein-SUV hält, beleidigt die Land Rover-Ingenieure. Sie geloben, dass jeder Land Rover immer in erster Linie ein Geländewagen ist. Auch wenn man es dem Design nicht ansieht – der neue Evoque ist im Gelände sehr souverän unterwegs.

So wurden auch die Gelände-Qualitäten nochmals verbessert. Das neue Terrain Response 2-Allradsystem erkennt den Untergrund automatisch. Ob Sand, Schnee oder Gras; das weiterentwickelte Allradsystem sucht sich selbständig die Traktion auf jedem Terrain. Ein ganz tolles Feature ist die „ClearSight Ground View“, die durchsichtige Motorhaube. Dank den Kameras in Kühlergrill und den Seitenspiegeln sieht der Fahrer auf dem Infodisplay, was sich unter dem vorderen Teil des Wagens befindet. Nicht nur praktisch im Gelände, sondern auch in einer Parkgarage oder anderen Auffahrten.

Fahrbericht Range Rover Evoque II

Klein ist das neue Gross: Auch im Platz spart der Evoque II nicht. Im Fond gibt es neu ein bisschen mehr Platz und im Kofferraum hat nun auch ein Golfbag Platz.

Öko-Bilanz im City-Verkehr

Zwar rauben einem die Schiessscharten-Fenster die Sicht auf die Realität, doch diese Schwäche wird kompensiert durch mehr Kameras als in einem Tele-Züri-Studio. Sie überwachen die nicht vorhandenen Ecken und Kanten.

Fahrbericht Range Rover Evoque II

Der neue Evoque ist ganz klar ein Update gegenüber der ersten Version. Das heisst aber auch weniger kernig. Und gefühlt auch weniger spritzig. Zwar zeigt der Tacho das Gegenteil, aber von den vielen PS ist wenig spürbar. Am neu entwickelten Vierzylinder-Motor liegt es nicht; der ist ziemlich strapazierfähig. Vielmehr ist das Getriebe daran schuld, das der Evoque II einem im D-Modus manchmal ziemlich hängen lässt.

Neben dem Basis-Diesel mit 150 PS gibt es zwei weitere mit 180 und 240 PS. Die Benziner sind mit 200, 250 und 300 PS erhältlich und die Preise starten bei 43’900 Franken bis weit über das Doppelte hinaus, je nach Ausstattungsvariante, die sich von R-Dynamik in die S, SE bis HSE-Version steigert und bei Vollausstattung an die Preise seiner grösseren Brüder herankommt.

Range Rover Evoque II – Technische Daten:

Kompakt-SUV, Front- oder Allradantrieb, Länge: 4,37 Meter, Breite: 2,10 Meter (mit Aussenspiegel), Höhe: 1,65 Meter, Radstand: 2,68 Meter, Leergewicht: ab 1.787 kg, Kofferraumvolumen: 591 – 1’383 Liter

Range Rover Evoque II P200

2,0 Liter Vierzylinder-Turbobenziner, 147 kW/200 PS, maximales Drehmoment: 340 Nm bei 1’300 – 4’500 U/min, Neungang-Automatik, Allradantrieb, 0-100 km/h: 8,5 s, Vmax: 216 km/h, Verbrauch: 7,8 – 7,7 l/100 km, CO2-Ausstoss: 178 – 176 g/km, Abgasnorm: Euro 6d-temp, Effizienzklasse: C, Preis: ab 51’500 Franken

Range Rover Evoque II P250

2,0 Liter Vierzylinder-Turbobenziner, 184 kW/250 PS, maximales Drehmoment: 365 Nm bei 1’300 – 4’500 U/min, Neungang-Automatik, Allradantrieb, 0-100 km/h: 7,5 s, Vmax: 230 km/h, Verbrauch: 8,0 – 7,9 l/100 km, CO2-Ausstoss: 182 – 180 g/km, Abgasnorm: Euro 6d-temp, Effizienzklasse: C, Preis: ab 56’100 Franken

Range Rover Evoque II P300

2,0 Liter Vierzylinder-Twinturbo-Benziner, 221 kW/300 PS, maximales Drehmoment: 400 Nm bei 1’500 – 4’500 U/min, Neungang-Automatik, Allradantrieb, 0-100 km/h: 6,6 s, Vmax: 242 km/h, Verbrauch: 8,2 – 8,1 l/100 km, CO2-Ausstoss: 188 – 186 g/km, Abgasnorm: Euro 6d-temp, Effizienzklasse: C, Preis: ab 60’900 Franken

Range Rover Evoque II D150

2,0 Liter Vierzylinder-Turbo-Diesel, 110 kW/150 PS, maximales Drehmoment: 380 Nm bei 1’750 – 2.500 U/min, Neungang-Automatik, Allradantrieb, 0-100 km/h: 11,2 s, Vmax: 196 km/h, Verbrauch: 5,6 l/100 km, CO2-Ausstoss: 149 g/km, Abgasnorm: Euro 6d-temp, Effizienzklasse: B, Preis: ab 50’200 Franken

Range Rover Evoque II D180

2,0 Liter Vierzylinder-Turbo-Diesel, 132 kW/180 PS, maximales Drehmoment: 430 Nm bei 1’750 – 2’500 U/min, Neungang-Automatik, Allradantrieb, 0-100 km/h: 9,3 s, Vmax: 205 km/h, Verbrauch: 5,8 – 5,7 l/100 km, CO2-Ausstoss: 152 – 150 g/km, Abgasnorm: Euro 6d-temp, Effizienzklasse: B, Preis: ab 52’600 Franken

Range Rover Evoque II D240

2,0 Liter Vierzylinder-Turbo-Diesel, 177 kW/240 PS, maximales Drehmoment: 500 Nm bei 1’500 – 2’500 U/min, Neungang-Automatik, Allradantrieb, 0-100 km/h: 7,7 s, Vmax: 225 km/h, Verbrauch: 6,3 – 6,2 l/100 km, CO2-Ausstoss: 165 – 163 g/km, Abgasnorm: Euro 6d-temp, Effizienzklasse: B, Preis: ab 56’600 Franken

Neben der 110 kW/150-PS-Basis stehen zwei weitere Selbstzünder mit 133 kW/180 und 177 kW/240 PS zur Wahl, die drei 2,0 Liter Turbo-Benziner leisten 147 kW/200 PS, 184 kW/250 PS bzw. 221 kW/300 PS.

Range Rover Evoque II – Kurzcharakteristik:

Warum: Weil er ein ganzer Range Rover ist.
Warum nicht: Weil er nicht ganz so flott in die Gänge kommt
Was sonst: BMW X2, Volvo XC40, Jaguar E-Pace, Mercedes GLA

Der Markstart war bereits im April 2019.