Auf eBay entdeckt: Land Rover Defender 110 6×6 Camper Overlander

Auf eBay entdeckt: Land Rover Defender 110 6×6 Camper Overlander

Auf eBay entdeckt: Land Rover Defender 110 6×6 Camper Overlander

 

Der Land Rover Defender war schon immer eine beliebte Plattform für allerlei Aufbauten. Doch dieser 1990er Landy ist nicht nur wegen dem 6×6-Antrieb etwas besonders. Wer ihn haben will, kann gerne auf eBay mitbieten. 

Spezial-Umbau inklusive Motor

Was immer man vor hat, mit diesem Defender kommt man dorthin. Basierend auf einem rechtsgesteuerten Defender 110 von 1990 wird dieser Spezial-Umbau von einem Turbo geladenen 3,9-Liter-OHV-Dieselmotor mit Direkteinspritzung angetrieben – derselbe Wecker, der auch in Isuzu Transporter und Chevrolet-Kleinlaster bis 1991 verbaut wurde. Mit einem modifizierten Fahrwerk und Federungssystem, fährt der Offroad-Klassiker auf einem halben Dutzend Maxxtrac Blindo-Räder, die mit BF Goodrich KO2-Reifen ausgestattet sind.

Das Abenteuer kann losgehen

Wem die Farbe bekannt vorkommt: Es ist “Nardograu” von Audi. Weitere Modifikationen: Neue Stossstangen vorn und hinten, zwei Ersatzreifen auf der Rückseite, Ersatztanks, etc. Die überarbeitete Front hat eine WARN-Winde und J.W. Speaker’s Scheinwerfer. Im Inneren verfügt das Fahrzeug über eine Kabine mit eingebauten Regalen und Stauraum. Das beste aber: Der Land Rover Defender 110 6×6 Camper Overlander hat erst 20’000 Meilen auf der Uhr. Das ist noch nicht mal halb um die Welt.

Dieser 1990 Land Rover Defender 110 ist bei eBay zu haben: Bietpreis: 75’250 Dollar.

Bureko 6×6: Der Endboss-Laster

Bureko 6×6: Der Endboss-Laster

Bureko 6×6: Der Endboss-Laster

 

Wenn Klimakinder nachts apokalyptische Albträume haben, dann ist der Bureko 6×6 das Monster, das unter dem Bett knurrt. Der tschechische Autotuner BUREKO UG hat in den Umbau eines Chevrolets Silverado rund 1000 Arbeitsstunden gesteckt. Entstanden ist der schiere Grössenwahn: auf bis zu 1200 PS lässt sich die von Hennessy gepumpte 6,2 Liter V8-Maschien aufrüsten.

Bureko 6×6 – der Stoff aus dem die (Alb)träume sind.

Bureko 6x6, 2019

Schneller Panzer

Nur schon die “Basisversion” des Bureko 6×6 hat 708 PS und bringt es auf ein Drehmoment von 912 Nm. In 5,5 Sekunden springt der 2,7 Tonnen schwere Panzer von 0 auf 100 km/h. Angetrieben werden dann zwei Achsen, die dritte (hinterste) Achse ist nur für das Gelände gedacht und lässt sich elektropneumatisch zuschalten.

Bureko 6x6, 2019

Bei einer Breite von 2,14 Meter (bei eingeklappten Spiegel) und einem Wendekreis von 14,8 Metern, ist der Bureko 6×6 definitiv kein Stadtauto. Schon gar nicht, wenn gleichzeitig eine Klimademo stattfindet.

Der neue Hummer?

Geboren wurde der Bureko 6×6 aus der Not. Dem tschechischen Hummer-Importeur Burekone blieb nach dem Ende der Marke keine andere Wahl als sich weiter zu entwickeln. Im Raum stand die Idee, eine Hummer HX-Studie zu realisieren. Das Basisfahrzeug, ein Chevrolet Silverado, ist kaum wiederzuerkennen.

Bureko 6x6, 2019

Mehr als 1’000 Arbeitsstunden stecken im Umbau. Das hat natürlich seinen Preis. Los geht’s erst bei über 300’000 Euro.

Technoiumpulse Rocket Z

Technoiumpulse Rocket Z

Technoiumpulse Rocket Z

 

Nein, das ist kein Monster-Truck, das ist ein russischer Offroader

Man stelle sich vor: Montagmorgen im Stau auf der Autobahn. Schon wieder. Man wünschte sich: der Rocket Z von Technoimpulse.

Bild: Technoimpulse

Der russische Offroader ist gemacht für das ganz Grobe.

Es gäbe so viele Autos, auf die der Name Rocket Z besser passen würde. Nur nicht auf den Rocket Z von Technoimpulse. Denn dieser Offroader will alles andere als eine Rakete sein. Könnte er auch gar nicht, wenn man weiss, welches Schmalbrust-Herz unter der Motorhaube schlägt. Der bis zu vier Tonnen schwere Russen-Panzer wird von dem als extrem zuverlässig geltenden 2,5-Liter-Diesel von Hyundai angetrieben, der zwar sparsam mit den Ressourcen umgeht, aber dafür nur 100-PS leistet.

Wo es keine Strassen mehr gibt

Der Technoimpuls Rocket Z ist gebaut für den Einsatz dort, wo sonst keiner hin kommt. Oder hin will. In Russland, wo der Rocket Z gebaut wird, gibt es die grössten zusammenhängenden Wälder der Welt. Und sitzt man erstmal mit einem Range Rover im sibirischen Winter fest, wünschte man sich, man hätte das Geld für diesen Russen-Mocken ausgegeben.

TechnoImpuls-Rocket-Z

Winter in Russland? Kein Problem für den Rocket Z.

Solo-Cockpit

Nur schon wegen des Cockpits: Der Fahrer befindet sich in der Mitte. Allein in der Wildnis – der Traum vieler Männer. Mit diesem “Auto” wird er wahr! Und bis es soweit ist, machen einem bestimmt alle Platz auf der Autobahn,, wenn man sich mit dem Rocket Z durch die Rettungsgasse pflügt.

Technoimpulse-Rocket-Z-Cockpit

Kevinski allein zuhause im Cockpit

Der Rocket Z 210 gibt es in einer kleinen Version als 4×4-Zweiachser, der mit seinen 4,89 Metern etwa die Grösse eines ausgewachsenen BMW X5 hat. Deutlich mächtiger ist der Dreiachser mit geschlossenem Kastenaufbau. Der Innenausbau ist spartanisch, hat aber Ausbaupotential. Der 6×6 eignet sich besonders gut als Expeditionsfahrzeug. Mit massiven Reifen und einer Winde, die einem aus dem Dreck zieht sowie einem Sperrdifferenzial an beiden Achsen ist man mit dem Rocket Z bestens fürs grobe Gelände gerüstet.

Technoimpulse-Rocket-Z-Cockpit

Platz für eine kleine Privat-Armee.

Beim Technoimpulse Rocket Z handelt es sich nicht um einen Prototypen sondern um ein Gefährt, das man für unter 100’000 Franken kaufen kann.

 

C’mon baby, do the Loco Hauk

C’mon baby, do the Loco Hauk

C’mon baby, do the Loco Hauk

 

Mit dem Jeep Wrangler Loco Hauk hat Kenny Hauk von Hauk Designs ein eindrückliches Offroad-Vehikel erschaffen. Loco Hauk ist dabei als Name für diese verrückte Idee nur allzu passend gewählt.

Jeep Wrangler Unlimited 6x6 Loco Hauk

Jeep Wrangler Unlimited 6×6 Loco Hauk

Hauk Designs LLC wurde eigentlich aus einem unerfreulichen Umstand heraus gegründet. Kenny Hauk war ursprünglich im US-Baugewerbe tätig und wurde 2006 mit tausenden anderen in diesem Sektor arbeitslos. Das war der Moment in dem er sich entschloss, die Zügel selber in die Hand zu nehmen. Während seiner „Bauzeit“, in der er aus Holz und Stein Masshäuser für seine Kunden anfertigte, war ein Jeep Wrangler sein steter Begleiter. Des öfteren war er von der Qualität der Custom-Teile enttäuscht, die er für den Wrangler bei verschiedenen Händlern erstand. Und so begann er in der Garage seiner Eltern selber Teile zu fertigen, die seinen hohen Qualitätsansprüchen genügten.

Jeep Wrangler Unlimited 6x6 Loco Hauk Cockpit

Aus dem Hobby wurde Hauk Designs

Schon bald darauf bestellen seine Freunde Custom-Parts für ihre Jeeps bei ihm. Und so bot sich die Gelegenheit, aus seiner Leidenschaft und seinem Hobby ein Vollzeitgeschäft aufzubauen.

Kenny widmete seine ganze Aufmerksamkeit der Entwicklung von langlebigen, qualitativ hochwertigen Offroad-Parts. Dabei entstand zum Beispiel ein preisgekrönter „Gussaluminium-Schnorchel“, der den Markt für Jeep-Einlasssysteme revolutionierte.

Hauk Designs LLC machte sich nach dem frühen Erfolg daran, qualitativ hochstehende, schlüsselfertige Allradfahrzeuge zu bauen. Beginnend mit dem von Hauk entworfenen „River Raider-Truck“ setzten sie einen neuen Standard in der Jeep-Industrie, wobei Chrysler das Design später sogar mit der Veröffentlichung des JK-8 Freedom Kit imitierte.

Jeep Wrangler Unlimited 6x6 Loco Hauk dampft und raucht

Der Loco Hauk war ursprünglich ein 2008 Jeep Wrangler Unlimited 6×6, bevor er durch eine monumentale Transformation geschickt wurde. Als Antrieb wurde ein serienmässiger V4-Dampfmotor, der nur 130-140 PS leistete, aber ein absolut absurdes Drehmoment von fast 3‘400 Nm aufwies, verwendet. Weiter wurden eine BDS 4-Zoll-Lenkerfederung und Fox-Stossdämpfer verbaut. Dann noch einen massiven 200 Liter-Wassertank hinten drauf und tataaa, (fast) fertig war die 6×6-Wrangler-Lokomotive. Für das Design wurde eine passende „Steampunk“-Optik gewählt.

Auch wenn der Loco Hauk nur ein Showfahrzeug ist und niemals in Serie gehen wird, so ist er doch eine beeindruckende Ingenieurs-Leistung und generiert einiges an Momentum, wie man auch in diesem Film hier erkennen kann.

 

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Jannos Kolumne: Mercedes-Benz G63 AMG 6×6

Jannos Kolumne: Mercedes-Benz G63 AMG 6×6

Jannos Kolumne: Mercedes-Benz G63 AMG 6×6

 

Der Mercedes-Benz G63 AMG 6×6 ist kein billiger Geländewagen mit fast einer halben Million Kaufpreis. Aber mit 744 Nm Drehmoment und 544 PS ist er mit seinem Biturbo V8-Motor dann doch nicht gerade der schwächste SUV-Kollege. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 240 km/h fährt er auf nahezu jedem Gelände. Er wird sehr oft in Dubai gefahren, denn dort herrschen die perfekten Voraussetzungen, um ihn auch wirklich auszutesten. Die Scheichs dort haben ja bestimmt genug Zeit und Geld dazu, denn das spielt dort ja keine Rolle. Es gibt auch genügend Tuner in der Gegend, um ihn richtig aufzumotzen, z. B. durch Gewichtsreduzierung. Hier können die Kunststoff-Karosserieteile durch Carbon ersetzt werden. Ausserdem wird mehr Power erzielt durch ein besseres Motorsteuergerät oder eine leistungsfähigere Kühlung.

Der ultrageländegängige SUV wurde gebaut, um in der Wüste zu fahren, aber in der Stadt ist er nicht gerade sehr nützlich. Er hat einen Wendekreis wie ein Kreuzfahrtdampfer und um Ecken kommt er nicht so wirklich gut. Man kann mit ihm aber sehr gut über riesige Dünen hinwegfahren, denn mit dem ausgeklügelten Allradantrieb kommt man meistens ohne Durchzudrehen über die Düne. Meiner Meinung nach ist der Mercedes-Benz G63 AMG einer der besten und stärksten SUVs die ich kenne und die Marke Mercedes-Benz hat sich wirklich Gedanken bei diesem Modell gemacht. Viele Rallyelegenden haben an der Entwicklung dieses Fahrzeugs mitgewirkt. So ist zum Beispiel die Differenzialsperre wie auch der Allrad-Antrieb sehr speziell, da damit 6 Räder angetrieben werden müssen und man so die volle Kraft auf den Boden bringt.

Das Design ist an den normalen G63 AMG zwar angelehnt, aber der 6×6 hat hinten eine Ladefläche wie ein Pick-Up. Die Motorhaube wurde allerdings unverändert verwendet. Ich finde es persönlich ein bisschen aussergewöhnlich, dass ein so teurer Serienwagen mit so viel Luxus beim schwedischen Militär verwendet wird. Ich habe gehört, dass auch das australische Militär bald Zugriff auf dieses Fahrzeug hat, um bei Verfolgungsjagden auch im Outback sehr schnell unterwegs zu sein.

Jannos Fazit: Es ist einer der besten Geländewagen der Welt. Da ich mir den aber wohl nie leisten kann, es mir in Schweden zu kalt wäre es sicher eine Überlegung wert beim australischen Militär anzuheuern.

Mehr zum Mercedes-Benz G63 AMG gibt es hier:

Dicke Hose in Dubai – Mercedes testet den Prototyp

Die legendäre TopGear-Folge, bei der Hammond das Wüstenschiff über die Dünen jagt

Janno ist unser jüngstes Redaktionsmitglied

Unser Kolumnist: JK

Janno Kuhn ist mit 11 Jahren zwar unser jüngstes Redaktionsmitglied, aber es gibt wohl kaum einen grösseren Autofan. „Ich liebe Autos und verpasse keine Autosendung.” sagt er von sich selbst. Er ist mit ganzer Leidenschaft dabei. Er beurteilt Marken und deren Modelle aus der Sicht eines Elfjährigen. Er verurteilt aber auch wenn nötig. Für ihn zählen nur Emotionen und keine rationalen Überlegungen der Erwachsenen. Bis jetzt konnte er sich noch auf keine Marke oder Modell festlegen, dass er mit 18. Jahren dann mal fahren möchte.

Hat dir mein Beitrag gefallen? Hier gibt es noch mehr von mir.

Dicke Hose in Dubai mit dem Mercedes G 63 AMG 6×6

Dicke Hose in Dubai mit dem Mercedes G 63 AMG 6×6

Dicke Hose in Dubai mit dem Mercedes G 63 AMG 6×6

 

Ferrari, Lamborghini, Bentley oder Rolls-Royce – damit kann man in Dubai keine Beduinen mehr aus ihrem Zelt und keinen Pascha aus dem Palast locken. Doch wenn Roland Fischer durch die Wüste brettert, werden selbst die Scheichs neidisch. Der Testfahrer sitzt im vielleicht spektakulärsten Geländewagen aller Zeiten: dem Mercedes G 63 AMG 6×6. Fragt sich nur, wie lange noch.

Dubai/Vereinigte Arabische Emirate. Sanfte Dünen soweit das Auge reicht, hier und da eine dörre Palme und dazwischen traben ein paar Gazellen – auf den ersten Blick wirkt die Wüste eine Stunde südlich von Dubai wie eine Oase der Stille. Und es sieht ganz danach aus, als könne nichts und niemand diesen Frieden stören. Doch dann rollt aus der Ferne wie vor einem gewaltigen Gewitter ein tiefes Grollen heran, der Boden beginnt unter den Füssen zu vibrieren und die Sonne verschwindet hinter einer Wolke aus Sand und Staub. Dieses fast apokalyptische Szenario rührt nicht von einem Wüstensturm, sondern ist von Menschen gemacht. Von Menschen wie Roland Fischer. Der ist Testfahrer von Magna und Mercedes aus Graz und prügelt gerade eine G-Klasse durch die Wüste, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat: Fast sechs Meter lang, mit guten zwei Metern fast genauso breit wie hoch und vor allem mit sechs statt vier Rädern lässt sie selbst den GL aus der Begleitflotte wie ein Spielzeug aussehen.

Wüstensohn: Mercedes G 63 AMG 6×6

Mercedes-Benz G63 AMG 6x6 Showcar, Dubai 2013

Dicke Hose in Dubai © Daimler

Ursprünglich war dieser neben dem Land Rover Defender konkurrenzlose 6×6 für das australische Militär gedacht. Doch nach acht Jahren Entwicklungs- und zwei Jahren Bauzeit hat Mercedes mittlerweile etwa die Hälfte der 2000 bestellten Armeefahrzeuge nach Down Under ausgeliefert, zum Rechtslenker auch einen Linkslenker konstruiert und festgestellt, dass vielleicht auch Zivilisten ihren Spass mit dem Kaventsmann haben könnten. „Viel Spass sogar“, sagt Baureihen-Leiter Axel Harries und nennt den Dreiachser das „ultimative Wüsten-Funcar“. Hier, wo die Begeisterung fürs Auto grösser ist als irgendwo sonst auf der Welt und man die Wüste eigentlich nur als Sandkasten für grosse Jungs sieht, sollte sich so ein Spassgerät schon verkaufen lassen, glaubt Harries und denkt an die vielen Scheichs, die ihre Garagen mit Autos füllen, wie Kinder ihre Zimmer mit Spielsachen. Ferrari, Bentley, Rolls-Royce oder Lamborghini sieht man in den Emiraten in jeder Hotelauffahrt, und die normale G-Klasse ist fast so gewöhnlich wie bei uns der VW Tiguan. Aber mit dem 6×6 wird man nicht nur zum König der Wüste, sondern kann auch in Downtown Dubai mächtig auf dicke Hose machen.

Mercedes-Benz G63 AMG 6x6 Showcar, Dubai 2013

Spektakulärste Geländewagen aller Zeiten © Daimler

Wo die Militärs mit einem schmächtigen Diesel Vorlieb nehmen müssen, rollt Testfahrer Fischer standesgemäss mit dem V8-Motor aus Affalterbach durch die Emirate. „Hier, wo der AMG-Anteil unter den rund 1’000 G-Klasse-Zulassungen im Jahr bei weit über 90 Prozent liegt, kam für uns gar kein anderer Motor in Frage“, sagt Harries. Ausserdem kann ein bisschen Leistung ja nicht schaden, wenn ein Gebirge von fast vier Tonnen Stahl so leichtfüssig und schnell durch die Wüste stürmen soll wie die Gazellen, die der Testfahrer gerade mit einem weiteren Gasstoss aus der Mittagsruhe vertrieben hat.

Dann bäumt sich der Koloss ganz kurz auf, bevor die 400 kW/544 PS und 760 Nm den Viertonner nach vorn katapultieren, als wäre er ein Spielzeugauto: Im 90 Grad-Winkel schiesst er die Hügel hoch, mit einem schnellen Griff ins Lenkrad und einem gezielten Stoss Zwischengas lässt man oben das Heck kommen und dann reitet der Riese auf Dünen wie ein Surfer auf der Welle. Links, rechts, links, rechts – während draussen die Sandfontänen meterhoch in den Himmel steigen, groovt sich der Fahrer ein und carvt förmlich über die Kämme. Dass man diesen Tanz mit einem ausgewachsenen Elefanten tanzt, hat man da längst vergessen. Denn in der Einsamkeit der Wüste und mit der Macht der acht Zylinder wirkt selbst der 6×6 zumindest so lange zierlich, bis zum Grössenvergleich wieder ein normaler G ins Bild fährt – oder bis man aussteigen will und dafür die 70 Zentimeter vom Trittbrett auf den Boden springen muss.

Mercedes-Benz G63 AMG 6x6 Showcar, Dubai 2013

Im 90 Grad-Winkel schiesst er die Hügel hoch © Daimler

Der Motor ist ein ebenso guter wie alter Bekannter, und das Interieur der überraschend geräumigen Kabine, die mit vier Einzelsesseln zu einer Luxuslounge aus Lack und Leder wird, ist für eine von AMG veredelte G-Klasse keine Überraschung. Doch wirklich spektakulär ist die Technik unter dem vornehmen Wüstenkaftan. Denn von der Gürtellinie abwärts ist der 6×6 eher Kampfmaschine als Luxusliner: Die extremen Achsverschränkungen und die langen Federwege der Gasdruckdämpfer aus dem Rallye-Sport garantieren festen Tritt auf jedem Terrain, sechs angetriebene Räder und fünf Differentialsperren sorgen für schier immerwährende Traktion und die Portalachsen für eine ungeahnte Bodenfreiheit. Mit ihren 37-Zöllern nimmt die G-Klasse selbst 46 Zentimeter hohe Hindernisse zwischen die Räder. Und falls sich bei den seltenen Regenfällen mal die Wadis in reissende Flüsse verwandelt, watet der grobe Sechsender durch ein Meter tiefes Wasser.

Dazu kann man noch den Luftdruck der riesigen Reifen verändern – ohne dass man dafür aussteigen müsste: Vier Knöpfe an Dachkonsole reichen, um dem 6×6 auf Plattfüssen mit minimalem Aufstandsdruck über den Sand waten oder mit prall gefüllten Pneus über die Autobahn rasen zu lassen. Was mit externen Luftpumpen sonst viele Minuten dauert oder zum Umweg über die Tankstelle zwingt, erledigen ein Hochleistungskompressor, vier Drucktanks à 20 Liter und ein System von Luftleitungen beim 6×6 in nicht einmal 20 Sekunden – und zwar während der Fahrt.

Mercedes-Benz G63 AMG 6x6 Showcar, Dubai 2013

Der Motor ist ein ebenso guter wie alter Bekannter, und das Interieur der überraschend geräumigen Kabine © Daimler

Noch ist das G-Modell nur ein Prototyp, aber eine Kleinserie scheint nicht unwahrscheinlich. „Ab Oktober könnten wir liefern“, sagt Baureihenleiter Axel Harries und spielt selbst die Preisfrage zur Nebensache herunter. Denn ob der 6×6 nun doppelt oder dreimal so teuer wird wie ein G 63 AMG spielt eigentlich keine Rolle: „Diesseits des elektrischen SLS für gute 400.000 Euro wird er auf jeden Fall der teuerste Mercedes im Modellprogramm“, sagt Harries und wirkt dabei eher stolz als schockiert. Wahrscheinlich sogar zu Recht. Denn für die Scheichs hier am Golf und die Oligarchen in Russland ist so ein Superlativ weniger Hemmnis als Anreiz: „Sehr her, ich hab das grösste und teuerste Spielzeug in unserer Sandkiste“, lautet die Botschaft, die von dem wilden Wüstenstürmer ausgeht.

Mercedes-Benz G63 AMG 6x6 Showcar, Dubai 2013

Der Mercedes G 63 AMG 6×6 in der Wüste südlich von Dubai © Daimler

Bevor Harries und seine Truppe den 6×6 fertig entwickeln können, müssen sie ihn aber erst einmal heil nach Hause bringen. Und da hat Testfahrer Fischer so seine Zweifel. Nicht, weil der Prototyp beim Wüstenritt auf der Strecke oder bei der Kletterpartie in den Geröllhalden scheitern könnte. Schliesslich ist Fischer überzeugt davon, dass er mit dem G auch bis ans Ende der Welt käme. Sondern was ihm sorgen macht, ist der hohe Besuch, der sich zu den Testfahrten angesagt hat: Scheich Muhammad bin Raschid Al Maktum persönlich will sich ein Bild von dem Boliden machen, der so gut zu den paar Dutzend anderen G-Modellen passen würde, die er bereits im Fuhrparkt hat. Wenn sich der Landesfürst in das neue Spielzeug verguckt, so befürchtet Fischer nur halb im Scherz, könnte es spätestens auf dem Weg durch den Zoll am Flughafen plötzlich ungeahnte Schwierigkeiten geben.