Der neue Defender – spektakulär unspektakulär

Der neue Defender – spektakulär unspektakulär

Der neue Defender – spektakulär unspektakulär

 

Neu ist nicht immer gleich besser. Beim Land Rover Defender schon. Auch wenn Puristen die Nase rümpfen – der Unterschied zum alten Defender ist etwa derselbe wie zwischen Smartphone und Morsezeichen. 

Keine Angst, liebe Ur-Defender-Fans: Niemand wird euch hier den Kult-Status eures Nieten beschlagenen Kastenrahmenwagen streitig machen. Der Land Rover Defender schlägt lediglich ein neues Kapitel auf. Titel des Kapitels ist: Alles ist anders, bis auf die Kernwerte und ein paar neu interpretierte Retro-Details. Dazu gehört das Reserverad am Heck, die kleinen Dachfenster und die Form. Allerdings würde man eher denken, es handle sich um die nächste Generation des Discovery. Er ist viel voluminöser als der Ur-Defender, sowohl in der Länge wie in der Breite, was auf schmalen Waldpfaden ein echter Nachteil ist. 

Schon auf den ersten Meter fällt auf: Der neue Defender lässt sich auf der Strasse bewegen wie ein normales Auto. Es ist innen ruhig wie in einer Kirche: kein Rumpeln, kein Klappern, kein Scheppern, einfach nichts. Das Fahrwerk federt leicht jede Bodenwelle aus und wirft einen nicht gleich aus der Spur wie ein Würfel in der Chügelibahn. Neu ist auch: Der Fahrer sitzt ergonomisch hinterm Steuer und nicht mehr wie ein an die Tür gedrückter Kaugummi. Das riesige Raumgefühl hat also auch seine Vorteile, zumindest Onroad. 

Wären da nicht die vielen Haltegriff-Möglichkeiten, die mehr Abenteuer versprechen als eine Fahrt auf einem Roller Coaster, würde man denken, man sässe in einem normalen Kombi. Auch auf der Autobahn klebt man trotz Vollgas nicht mehr auf der rechten Spur fest wie ein Sonntagsfahrer, sondern überholt mühelos wie in einem Range Rover. Das ist kein Zufall: Der 400 PS starke Ingenium-Hybrid-Motor (im Testfahrzeug) stammt auch vom grossen Bruder und ist beeindruckend gutmütig – inklusive tollem Sound, wenn man im “Sport”-Modus auf die Tube drückt. Wer “Sport”-Modus in Zusammenhang mit einem Defender für Unvereinbar hält: Keine Angst, die Einsteigermodelle haben das nicht. Beim Antrieb haben Kunden die Wahl zwischen einem 2,0-Liter-Vierzylinder-Diesel mit wahlweise 147 kW/200 PS oder 177 kW/240 PS sowie zwei Benzinern. Der kleinere schöpft seine Kraft aus vier Zylindern und zwei Litern Hubraum 221 kW/300 PS, der grössere aus sechs Zylindern und drei Litern 294 kW/400 PS. Eine Achtgangautomatik ist Standard.

Gemeinsam mit den Beast Drivers of Switzerland wagten wir einen ersten zaghaften Offroadtest mit dem neuen Defender – wir wollen die schicken und nagelneuen Testwagen ja nicht gleich kaputt machen … und ja, schon klar, der neue Defender kann viel mehr als hier fotografiert ;)

Die Beast Drivers of Switzerland sind ein Gentlemen-Offroad-Club aus dem Appenzell. Hier erfährst du mehr über die Zigarren zum Frühstück rauchenden und Defender fahrenden Jungs und ihre Events: https://beastdrivers.ch

Natürlich schieben die 2,418 Tonnen des Testfahrzeugs (P400 V6, 7-Sitzer) schon in jeder Kurve, aber das Voll-Aluminium-Monocoque auf der neu entwickelten D7x-Plattform halten zusammen Vertikalkräften von bis zu sieben Tonnen stand. Auf engen Bergpässen wirkt der grosse Motor zu kopflastig mit der Tendenz zum Untersteuern.  

Der Land Rover Defender ist jedoch in erster Linie ein Offroader. Und was für einer: 500 Millimeter beträgt die maximale Verschränkung, die Böschungswinkel liegen bei 38 und 40 Grad. Lässt man den Defender per Knopfdruck in den Offroad-Modus steigen, fährt man wie auf Stelzen. Das ermöglicht eine Watttiefe von 900 Millimeter und die Autowäsche direkt im Fluss. Verschiedene Offroad-Modi, eine Bergabfahrhilfe, ein 360-Grad-Kamerasystem, das unter das Fahrzeug blicken kann sowie auf die Seitenflanken und viele andere innovative Features mehr machen Offroad-Fahren selbst für Anfänger zum Kinderspiel. Statt manuelles Riegeln, regelt moderne Elektronik die Zusammenarbeit vom zweistufigen Verteilergetriebe, dem sperrbaren Mittendifferenzial, dem Luftfahrwerk (maximal 291 Millimeter Bodenfreiheit) und dem optionalen aktivem Sperrdifferenzial hinten.

Im Cockpit zieht das modernste Infotainmentsystem des Konzerns ein, inklusive neuer Konnektivitäts-Funktionen, die Over-the-air-Updates enthält. Das hat natürlich nichts mehr mit dem Ur-Defender zu tun, dessen Elektronik sich auf das Minimum reduzierte. Aber warum sollte ausgerechnet der neue Defender die Cleverness und den Innovationsgeist der Land Rover Ingenieure ignorieren? 

Fazit: Der neue Defender kann alles, was der alte auch konnte und vermutlich noch viel mehr. Aber der Spass am Offroadfahren ist mit all den elektronischen Helferlein vorbei. Das kann mitunter gefährlich sein, wenn ein Unerfahrener ins Gelände geht und nicht bemerkt, wann es kritisch wird, weil die Elektronik bis dahin alles ausgebügelt hat. 

Das grösste Fragezeichen setzen wir jedoch hinter den bis anhin fast unbegrenzten Ausbau-Möglichkeiten des Ur-Defenders. Aufgrund der sich verjüngenden Form ist kaum Platz für einen richtigen Ausbau. Auch das im Fahrzeug schlafen ist zumindest beim Testfahrzeug nicht zu empfehlen, da sich die Rücksitze nicht bodeneben versenken lassen. 

Auch wenn der neue Land Rover Defender noch ein bisschen Zeit braucht, um die Herzen der Fans zu erobern, wird in spätestens 70 Jahren auch dieser Defender Kult sein.

Neue SUV-Modelle 2020 – Der Boom geht ungebrochen weiter

Neue SUV-Modelle 2020 – Der Boom geht ungebrochen weiter

Neue SUV-Modelle 2020 – Der Boom geht ungebrochen weiter

 

Ganz neu oder umfassend modernisiert: Neben Debütanten wie dem Aston Martin DBX geht 2020 auch die dritte Generation eines SUV-Pioniers an den Start – die neuen SUV-Modelle 2020 im Überblick.

Im kommenden Jahr dürfte sich der SUV-Boom fortsetzen. Auch, weil zahlreiche neue Modelle auf den Markt kommen. Eine Übersicht von klein und günstig bis gross und kostspielig.

Mini-SUV: Renault Captur

Renault Captur 2020

Konkurrenz erhält der Puma von einer der etablierten Kräfte im Segment: Mit dem ersten Captur hat es Renault 2013 auf Anhieb in die europäischen PW-Bestsellerlisten geschafft. Die zweite Generation sieht der ersten frappierend ähnlich, fällt aber um mehr als zehn Zentimeter länger aus, was vor allem dem Kofferraum zugutekommt. Viel getan hat sich bei den Assistenzsystemen – dank einer neuen Elektronik-Architektur wächst ihre Zahl, sogar ein selbstfahrender Autobahn-Assistent ist zu haben. Als Neuheit im Antriebsangebot kommt ein 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner mit 74 kW/100 PS zum Einsatz, den es auch in einer LPG-Variante geben wird. Später im Jahr folgt ausserdem eine Ausführung mit Plug-in-Hybridantrieb.

Mini-SUV: Nissan Juke

Nissan Juke

Mit dem Juke geht Anfang des Jahres auch gleich ein enger Verwandter des Franzosen an den Start. Die erste Generation schockte noch mit polarisierender Optik, bei der zweiten fällt das Design schon deutlich braver aus. Darüber hinaus gibt sich das Mini-SUV erwachsener, legt in der Länge und beim Platzangebot zu. Unter der Haube gibt es zum Start nur ein Angebot: Der Einliter-Dreizylinder mit Turbo leistet 86 kW/117 PS und kostet ab 19.000 Euro.

Kompakt-SUV: Nissan Qashqai

Nissan Qashqai

Auch eine Klasse höher meldet Nissan Ambitionen an. Schliesslich hat der erste Qashqai 2006 die Klasse der kompakten Crossover begründet. Während das Design eher vorsichtig modernisiert wird, ziehen unter der Haube wohl Hybridantriebe ein, darunter möglicherweise auch eine Plug-in-Variante von Allianzpartner Mitsubishi. Aufgerüstet wird auch bei den Assistenzsystemen – unter anderem erhält der Autobahn-Pilot ein Update.

Kompakt-SUV: Mercedes-Benz GLA

Mercedes-Benz GLA

Einige Preisklassen höher erfährt auch der Mercedes-Benz GLA eine Modernisierung. Die neue Generation bleibt dem dynamischen Grundstil des Vorgängers treu, legt nun aber mehr Wert auf Raumökonomie. Später folgt eine Elektrovariante, die jedoch als eigenständiges Modell unter der Bezeichung EQA auf den Markt kommt.

Mittelklasse-SUV: Nissan X-Trail

Das Segment der mittelgrossen SUV ist hierzulande traditionell eher schmal besetzt. Zu den Traditionsmodellen zählt der Nissan X-Trail, der in der aktuellen Generation endgültig vom Offroader zum geräumigen Familienmobil geworden ist. Auch die Neuauflage orientiert sich stark am Technikbruder Qahsqai, addiert aber noch eine dritte Sitzreihe und einen grösseren Laderaum. Viel Neuheiten-Konkurrenz droht dem Nissan im kommenden Jahr nicht, möglicherweise jedoch schickt Kia die Neuauflage des Sorento ins Rennen. Vielleicht sogar mit Brennstoffzellentechnik an Bord.

Oberklasse-SUV: Ford Explorer

Ford Explorer

Während der kleine Puma das untere Ende der künftigen Ford-SUV-Palette markiert, schliesst die zweite 2020er-Neuheit das Produktangebot krönend ab. Der Explorer fährt mit 5,05 Metern Länge in der gleichen Klasse wie Audi Q7, BMW X5 und Mercedes GLE, dürfte aber deutlich günstiger zu haben sein. Zumindest, wenn man Ausstattung und Antrieb in Relation setzt. Letzterer ist immer ein 331 kW/450 PS starken Plug-in-Hybrid, gekoppelt an Allradantrieb und Automatik. Bei allen Explorer-Modellen ist – neben grossen 20-Zoll-Rädern – eine umfangreiche Sicherheitsausstattung Serie. Unter anderem sind immer ein Parkassistent, die Notbremsfunktion (auch beim Rückwärtsfahren), der Abstands-Tempomat mit Stop-and-Go-Funktion, Tempolimit-Erkennung und Spurhalter und ein Ausweichassistent, der mit gezielter Lenkunterstützung spontane Spurwechsel sicherer machen soll, an Bord.

Oberklasse-SUV: Aston Martin DBX

Aston Martin DBX

Als einer der letzten Sportwagenhersteller hat sich Aston Martin bislang dem Trend zum SUV verweigert. Damit ist es im zweiten Quartal 2020 vorbei, wenn der DBX an den Start geht und gegen Porsche Cayenne Turbo oder Lamborghini Urus antritt. Mit dem von Mercedes-AMG zugelieferten 4,0-Liter-V8 und 405 kW/550 PS nebst Neungang-Automatik und natürlich Allradantrieb fährt er in einer ähnlichen Leistungsklasse.

Geländewagen: Land Rover Defender

Land Rover New Defender MY 20

Während das Segment der SUV-Modelle auch im 2020 weiter wächst, ist die Klasse der echten Geländewagen eher in umgekehrte Richtung unterwegs. Zu den letzten Vertretern zählt das Offroad-Urgestein Defender, das dank einer Neuauflage 70 Jahre nach seinem Debüt wieder jung und modern wirkt. Puristen werden den neuen, PW-haften Stil nicht mögen, SUV-Fahrer mit Sinn für Handfestes dürften ihn lieben. Die Änderungen sind nicht nur optischer Natur: Die neue Generation nutzt an Stelle eines robusten Leiterrahmens eine selbsttragende Aluminium-Karosserie, die speziell für den Einsatz im harten Gelände weiterentwickelt wurde, eine Luftfederung soll sich dank elektronischer Regelung auf jeden Untergrund einstellen und nicht zuletzt auf befestigten Strassen für Komfort sorgen.

The Last Overlander – Der legendäre Land Rover Oxford kehrt heim

The Last Overlander – Der legendäre Land Rover Oxford kehrt heim

The Last Overlander – Der legendäre Land Rover Oxford kehrt heim

 

1955 machten sich zwei Land Rover Serie 1 auf den 29’000 km langen Weg von London nach Singapur. Nach knapp 65 Jahren kehrt der Land Rover Oxford heim – angeführt vom Enkel des damaligen Teilnehmers Tim Slessor. Wie es sich gehört auf dem Landweg über Malaysia, China, Indien nach London. 

Land Rover Oxford

Die „Oxford & Cambridge Far Eastern Expedition“ war 1955 das grösste automobile Abenteuer. Entstanden ist die Idee sechs junger Studenten von zwei englischen Elite-Universitäten – wie könnte es anders sein – in einer durchzechten Nacht.

Land Rover Oxford

Unüberwindbare Hindernisse

Doch statt des Katers stieg das Abenteuerfieber. Eine Fahrt von London nach Singapur schien bis dahin unmöglich: Wüsten, Dschungel, Berge und Flüsse galten als unüberwindbar. Nicht aber für einen Landy, sagten sich die sechs Lads und wagten das Abenteuer.

Land Rover Oxford

So machten sich die Studenten im September 1955 mit zwei Land Rover der Serie I auf zu einem Road-Trip, den zuvor noch niemand bewältigt hatte. Sechs Monate und 29’000 Kilometer später kamen die beiden Land Rover und ihre sechsköpfige Besatzung heil in Singapur an. Sie wurden gefeiert wie Helden.

Oxford lebt

Kaum zu glauben, aber eines der beiden Original-Fahrzeuge hat bis heute überlebt. Mehr noch: Der Land Rover Oxford wurde geborgen, aufbereitet und fit gemacht für ein neues Abenteuer: die Rückfahrt von Singapur nach London, 64 Jahre nach dem ersten Abenteuer.

Land Rover Oxford

Die Heimreise

Initiiert hat die Rückkehr des legendären Land Rover Oxford der Enkel des damaligen Teilnehmers Tim Slessor.

Land Rover Oxford

Begleitet wurde er von einem Team, das die Reise umfangreich dokumentierte. Am 14. Dezember, rund 100 Tage nach dem Start am 26. August in Singapur, kam der Land Rover Serie 1, in London an. Dort, wo er vor fast 65 Jahren die spektakuläre Reise nach Singapur antrat und als “The First Overland” ankam.

Das ist ein fabrikneuer Land Rover Defender – Made in Polen

Das ist ein fabrikneuer Land Rover Defender – Made in Polen

Das ist ein fabrikneuer Land Rover Defender – Made in Polen

 

Gute Nachricht für alle, die dem Ur-Defender nachweinen – er wird wieder gebaut. In Solihull? Nein, in Krakau. Die polnische Firma Land Serwis baut mit 99 %-Neuteilen einen original Land Rover Defender.

Land Rover Defender Land Serwis

Die fünf Phasen einer Trauer sind: Leugnen, Zorn, Verhandeln, Depression, Akzeptanz. Beim polnischen Land Rover-Spezialist Land Serwis in Krakau löste das Ende der Produktion des Defenders am 29. Januar 2016 den Trauer-Prozess aus. Danach ging’s weiter bis vor die letzte Phase: Der polnische Landy-Zulieferer konnte es nicht akzeptieren und entschied sich kurzum, den alten Defender einfach selbst weiter zu bauen. 25 Jahre Landy-Erfahrung, sowie hochwertige technische Einrichtungen und dank dem reichlich verfügbaren Vorrat an Ersatzteilen begann das erfahrene Team die Arbeit am Projekt „Defender Factory”.

Land Rover Defender Crew Cab Pickup

Als erster der „neu gebauten“ Land Rover Defender ist dieser Defender Crew Cab Pickup entstanden. Das Fahrzeug wurde genau drei Jahre nach der offiziellen Produktionseinstellung präsentiert.

Land Rover Defender Land Serwis

Alles im Rahmen

Zukünftige Modelle sollen in Abstimmung mit dem Kunden gebaut werden – auch Spezialanfertigungen. Bereits beim Fahrzeugrahmen kann der Kunde mitreden. Denn Land Serwis war eines von vier Unternehmen, die für Land Rover den Defender Rahmen herstellten.

Land Rover Defender Land Serwis

So sind die Polen imstande, bereits in der Planungsetappe entsprechende Änderungen, Verstärkungen, Haltungen, Befestigungen usw. an der Rahmenkonstruktion vorzunehmen, die beim Einbau von Zusatztanks, einer stärkeren Aufhängung, einem anderen Motor, einer mechanischen Winde, einem Kran oder Aufzug erforderlich sein können.

Land Rover Defender Land Serwis

Die polnischen Defender haben die gleiche Garantie, wie die einst in der Fabrikhalle hergestellten Fahrzeuge – 3 Jahre oder 100’000 Kilometer.

Land Rover Defender Land Serwis

Die gesamte Karosserie wurde auseinandergebaut und neu angestrichen, Grasmere Green, inklusive weisser Dachfarbe (Alaska white).

Land Rover Defender Land Serwis

Der aufgebaute Landy bekam einen klassischen Kühlergrill, eine silberne Stossstange vorne, breitere Kotflügel und Details wie neue Türklinken, Spiegel oder Front-Scheinwerfer.

Ineos Grenadier – Der Land Rover Defender kommt zurück

Ineos Grenadier – Der Land Rover Defender kommt zurück

Ineos Grenadier – Der Land Rover Defender kommt zurück

 

Gute Nachrichten für alle, die dem Original Defender nachtrauern. Er kommt 2021 zurück – in alter Form, aber neuer Frische. Allerdings nicht von Jaguar Land Rover, sondern vom britischen Unternehmen Ineos Automotive. Der Ineos Grenadier wird jedoch keine Kopie, sondern ein Original.

Ineos Grenadier

Jim Ratcliffe ist der wahrscheinlich grösste Land Rover Defender Fan der Welt. Der britische Geschäftsmann und Gründer des Chemie-Riesen Ineos hat es sich auf die Fahne geschrieben, den Ur-Defender vor dem Untergang zu retten. Schon 2016, als die Produktion auslief, wollte sich Ratcliffe die Rechte am Design sichern. Hier ist das letzte Wort seitens Land Rover zwar noch nicht gesprochen, trotzdem hat Ineos Automotive vor kurzem die Produktion des Grenadiers bestätigt. Der Modellname wurde übrigens durch eine Online-Umfrage entschieden, bei der rund 6000 Fans teilnahmen.

100 prozentiger Offroader

So hemdsärmelig wie die Ineos-Präsentation in einem Pub, so bodenständig soll der Grenadier werden. Kein für die City schnittig geschliffener SUV, sondern ein hart arbeitender Offroader für den groben Einsatz.

Ineos Grenadier

Leiterrahmen, Starrachsen, drei Differenzialsperren und permanenter Allradantrieb: Der Grenadier wird also mindestens so robust wie sein Vorbild – angetrieben von einem BMW-Triebwerk. Das dürfte die Community nicht so sehr abschrecken, denn die Alu-Karosserie soll stark an den Original Land Rover Defender erinnern. Der Grenadier soll in verschiedenen Karosserievarianten zu haben sein – unter anderem als Pick-up und als Kombi.

Ambitionierte Ziele

Der Grenadier wird in England gebaut – unweit von Aston Martins neuer Fabrikhallen. Im Werk in Bridgend will Ineos ab 2021 rund 200 neue Jobs schaffen. Und sogar 500 Arbeitsplätze bis 2024. Dann sollen jährlich bis zu 25’000 Grenadier produziert werden.

Ineos Grenadier

Remember Massif

Zu hoffen bleibt, dass der Ineos Grenadier nicht dasselbe Schicksal wie dem “Massif” von Iveco blüht, ebenfalls eine Lizenz-Kopie des spanischen Autoherstellers Santana. Die Produktion des italienischen Geländewagens wurde mangels Nachfrage im Jahr 2011 eingestellt.

Lego bringt den neuen Land Rover Defender als Bausatz

Lego bringt den neuen Land Rover Defender als Bausatz

Lego bringt den neuen Land Rover Defender als Bausatz

 

Ist denn schon Weihnachten? Ab sofort kann man sich nämlich seinen eigenen Land Rover Defender zusammenbauen. Zwar nur im Format 1:10, dafür schon ab 200 Franken.

Liebs Chrischtchindli: Ich wünschä mir än Land Rover Defender

 

Kaum wurde der New Defender an der IAA vorgestellt, präsentierte Lego-Technics bereits einen Bausatz. Im Gegensatz zum echten kann man das Lego-Modell schon jetzt kaufen. 2’573 Bausteine hat der Miniatur-Landy – der Zusammenbau soll sogar für Lego-Experten eine echte Herausforderung sein.

Lego bringt den neuen Range Rover Defender als Bausatz

Enge Zusammenarbeit mit Land Rover Defender-Designern

Wie bereits bei den Lego-Technic-Modellen von Bugatti Chiron oder dem Porsche 911 zeichnet Steinchen-Designer Milan Reindl für das Projekt verantwortlich, das in enger Zusammenarbeit mit den Land Rover-Designern entstanden ist.

Lego bringt den neuen Range Rover Defender als Bausatz

Darum geht es auch in diesem Modell um liebevolle Details wie der Dachleiter, der Seilwinde unter der Motorhaube, den sich sichtbar bewegenden Kolben in den sechs Zylindern, der Einzelradaufhängung oder dem Hebel für das Untersetzungsgetriebe. Sogar die Felgen und das Lenkrad hat Lego originalgetreu nachgebaut.

Lego bringt den neuen Range Rover Defender als Bausatz

Für Männer ab 11 Jahren

Während man auf den dreitürigen Defender noch mindestens ein Jahr warten muss, gibt es den olivgrünen Lego-Defender schon jetzt zu kaufen. Das Modell misst 42 Zentimeter in der Länge, 20 Zentimeter in der Breite sowie 22 Zentimeter in der Höhe. Es ist für Legofans ab 11 Jahren gedacht und unter der Produktnummer 42110 zum Beispiel hier erhältlich. 

Lego bringt den neuen Range Rover Defender als Bausatz

 

Das ist der neue Land Rover Defender: Aussen Hardware – innen Software

Das ist der neue Land Rover Defender: Aussen Hardware – innen Software

Das ist der neue Land Rover Defender: Aussen Hardware – innen Software

 

Darauf haben Land Rover Defender-Fans Jahre lang gewartet. Und heute, am 10. September 2019 um 9.50 Uhr ist es nun endlich soweit.

Der neue Land Rover Defender feiert an der IAA in Frankfurt seine Weltpremiere

Unverkennbar ein Landy: kantig, robust und am Heck das Reserverad. Und doch ist es unverkennbar kein Landy-Klon, sondern ein komplett neu entwickeltes Fahrzeug. Aussen Hardware, innen Software oder wie es Land Rover ausdrückt: “Eine Ikone – neu erdacht für das 21. Jahrhundert.”

Der neue Land Rover Defender hat alle Extrem-Tests bestanden

Das Warten hat sich gelohnt: Nach 62’000 Einzeltests, so bei 50 Grad Hitze in der Wüste und bei minus 40 Grad in der Arktis sowie auf Pisten in 3’000 Metern Höhe in den Rocky Mountains, ist der neue Defender bereit, sein Erbe anzutreten.

Land Rover New Defender MY 20

Hohe Erwartungen

Alles ist neu, alles bis ins Extreme getestet. Und 70 Jahre Offroad-Erfahrung hat er erst noch in Gepäck; die Erwartungen an den neuen Defender sind hoch – besonders bei den Fans des Klassikers.

Land Rover New Defender MY 20

Schon der erste Sneak Peek zeigt aber, dass alle Erwartungen übertroffen werden. Angefangen bei der neuen, extrem stabilen D7x-Karosserie-Architektur, die für Belastungen und Beanspruchungen weit jenseits der üblichen SUV-Standards ausgelegt ist. Die neue Karosserie-Architektur gewährt eine maximale Bodenfreiheit von 291 Millimeter, einen vorderen Böschungswinkel von 38 Grad, einen Rampenwinkel von 28 Grad und einen hinteren Böschungswinkel von 40 Grad. Hinzu kommt die maximale Wattiefe von 900 Millimeter, die durch das neue Wat-Programm unterstützt wird.

Land Rover New Defender MY20

Land Rover New Defender MY20

Land Rover New Defender MY20

Bewährter Range Rover Antrieb

Der neue Landy wird aber auch auf der Strasse besser. Hier findet Einsatz, was bereits bei Range Rover erfolgreich getestet wurde. Dazu gehören die in Wolverhampton entwickelten neuen Motoren. Beim Launch wird der Land Rover Defender 110 erstmal als 2.0 Liter Vierzylinder-Turbodiesel mit 430 Nm sowie mit dem Reihensechszylinder mit 550 Nm erhältlich sein – beide unterstützt von einem Mild-Hybrid-System. Nächstes Jahr gibt es dann auch noch eine Plug-In-Hybrid-Variante.

Land Rover New Defender MY20

Innen das Allerneueste

Im neuen Defender feiert ausserdem das neu entwickelte Infotainment-System Pivi Pro mit intuitiver Nutzeroberfläche sein Debüt. Die Software-Aktualisierungen „Over-The-Air“ versorgen den Defender jederzeit und überall auf der Welt mit der neuesten Software.

Land Rover New Defender MY20

Land Rover New Defender MY20

Land Rover New Defender MY20

Land Rover New Defender MY20

Langer und kurzer Landy

Den neuen Defender gibt es als Version 110 mit 5+2-Sitzkonfiguration, vier Zubehörpaketen (Explorer, Adventure, Country und Urban) sowie mit über 170 einzelnen Ausstattungsoptionen. Es folgen der Defender 90 mit kürzerem Radstand und besonders strapazierfähige Modelle für gewerbliche Nutzer.

Land Rover New Defender MY20

Land Rover New Defender MY20

Fazit

Man sieht es auf den ersten Blick: Hier geht es nicht um Retro-Kult, sondern um die Welt-Meisterschaft um das beste Offroad-Fahrzeug. Mit dem neuen Jeep Wrangler und der neuen G-Klasse hat die Konkurrenz bereits neue Meilensteine gesetzt. Der neue Defender setzt nochmals eine Schippe oben drauf.

Was er kostet? Bei CHF 63’300 geht’s los und hoch bis weit jenseits der 100’000 Franken-Grenze.

Neuer Land Rover Defender

Neuer Land Rover Defender

Neuer Land Rover Defender

 

Aufatmen in der Fangemeinde: Nach Mercedes G-Klasse und Suzuki Jimny bleibt auch der Land Rover Defender in seiner Neuauflage dem traditionellen Geländewagen-Design treu.

Land Rover Defender Exterieur

The all new Land Rover Defender kommt 2020 und: hat Ecken und Kanten!

2020 kommt die von Offroad-Enthusiasten mit Spannung erwartete neue Generation des Land Rover Defender auf den Markt. Neben dem Zeitrahmen für die Markteinführung hat der britische Traditionshersteller ausserdem erste, noch stark getarnte Fotos des Geländewagens veröffentlicht.

Der Versuchung widerstanden..

Land Rover Defender Exterieur

Die Fangemeinde dürfte angesichts der Bilder aufatmen, hat doch Land Rover offenbar der Versuchung widerstanden, den Offroader der Mode entsprechend weichzuzeichnen.  Zwar kann man an dem mit Camouflage-Folie beklebten Prototypen nur wenige Designdetails erkennen, offensichtlich ist aber die weiterhin sehr kastige Gestalt des Fünftürers. Vorn ragt der Kühlergrill wie bisher hoch auf und die Motorhaube schliesst sich flach an, hinten bilden Dach und Heckabschluss ebenfalls nahezu einen 90-Grad-Winkel.

Ecken und Kanten

Land Rover Defender Exterieur

Eine geteilte Hecktür gewährt beim Prototypen Zugang zum Kofferraum. Auch in anderen Details, wie in den Fenster- und Türausschnitten zeigt der Geländewagen noch immer Ecken und Kanten. Erkennbar ist aber auch, dass die nun leicht gewölbte Frontscheibe sich nicht mehr ganz so steil und plan in den Wind stellt und zu den A-Säulen einen fliessenden Übergang bildet. Die bullige Front des Allraders erinnert an aktuelle Range-Rover-Modelle. Zu technischen Details hat Land Rover sich noch nicht geäussert.

Neu mit Aluminium-Monocoque-Chassis

Den klassischen Leiterrahmen des Vorgängers wird der Offroader aber wohl nicht bekommen. Berichten zufolge setzen die Briten auf ein neues Aluminium-Monocoque-Chassis mit Einzelradaufhängung, das auch dem Discovery als Plattform dient. Neben der fünftürigen Karosserievariante dürfte es auch wieder eine kurze und besonders geländegängige Dreitürer-Version geben.  Ab 1948 ist der Land Rover Defender mit im Laufe der Zeit wenigen technischen Änderungen fast 70 Jahre lang gebaut worden. Anfang 2016 wurde die Produktion im britischen Solihull eingestellt, unter anderem weil die neuen EU-Vorgaben zum Fussgängerschutz mit der kantigen Karosserie nicht mehr einzuhalten waren.

Tradition: 70 Jahre Land Rover Defender

Tradition: 70 Jahre Land Rover Defender

Tradition: 70 Jahre Land Rover Defender

 

Eigentlich sollte der Land Rover nur ein Ersatz für die US-Jeep sein, mit denen britische Bauern ihre Felder bestellten. Es war der Beginn einer Erfolgsstory, die im Land Rover Defender Works V8 ihr (vorläufiges) Ende fand. 

The choicest gift in store: Land Rover Defender

Er war Grossbritanniens erster Friedensbotschafter mit Vierradantrieb. Als der Land Rover im Frühjahr 1948 auf dem Automobilsalon von Amsterdam enthüllt wurde, lag die Nachkriegswelt noch in Trümmern und neue Autos wurden für den Wiederaufbau und die Versorgung der Bevölkerung gebraucht. Genau dafür hatte die traditionsreiche Premiummarke Rover ihr jüngstes Produkt konzipiert, den knorrig-kantigen Land Rover, der erst 1990 die Modellbezeichnung Defender erhielt. In der Landwirtschaft sollte das von seinen Fans liebevoll „Landy“ genannte Nutzfahrzeug die Motorisierung vorantreiben und im Exportgeschäft zählte der 4×4-Allesüberwinder mit Geländeuntersetzung zu Grossbritanniens wichtigsten Devisenbringern.

Landy save the Queen

Land Rover Series II, königliche Staatskarosse von Queen Elizabeth, 1958

Aber auch die britischen Streitkräfte setzten bald auf dieses Universaltalent aus rostresistentem Aluminium – Stahl war anfangs knapper als Leichtmetall. Trotzdem waren es die abenteuerlichen Einsätze als zuverlässiges Expeditionsfahrzeug und als unentbehrlicher Geländewagen von Hilfsorganisationen, die das Image des Land Rover prägten und seine Absatzkurve steil nach oben führten. Über zwei Millionen Einheiten wurden bis 2016 ausgeliefert, seitdem warten alle Fans – und das britische Königshaus – auf den angekündigten Nachfolger. Tatsächlich liegt der in seinem Herzen urbritische Geländewagen Königin Elisabeth II. ganz besonders am Herzen. So lenkt sie ihren Land Rover souverän über Stock und Stein und durch Flussfurten zu den Feldern ihrer Anwesen.

Land Rover Series I mit Queen Elizabeth und Prinz Philipp 1958

Aus dem Hofstaat der Windsors ist der Land Rover längst nicht mehr wegzudenken. Ebenso wie Rolls-Royce und Bentley, sind die britischen Allrad-Fahrzeuge fester Bestandteil des königlichen Fuhrparks seit die Queen 1953 bei einem Staatsbesuch erstmals aus einem offenen Land Rover winkte. Heute dient ein Range Rover mit Hybridantrieb als royales Parademobil, aber die Liebe der Königin zum klassischen Landy bleibt ebenso bestehen wie die zu ihren Pferden und Corgies. So durfte Land Rover beim Fest zum 90. Geburtstag der Monarchin auf Schloss Windsor nicht fehlen und die Königin reiste selbstverständlich zur Eröffnung eines neuen Motorenwerk von Jaguar-Land Rover bei Birmingham. Was nun im 70. Jubiläumsjahr der Offroad-Marke – eigenständig geführt wird sie offiziell übrigens erst seit 1990 – Spekulationen befeuert, ob der Produktionsstart eines neuen Land Rover Defender ebenfalls in Anwesenheit der Queen erfolgen wird.

Der Land Rover, das Leiterrahmen-Urgestein

Zuvor jedoch zelebriert Land Rover das Leiterrahmen-Urgestein mit einer Defender Works V8 70th Anniversary-Edition. Dabei handelt es sich um 150 aufgefrischte Landies mit 298 kW/405 PS starkem V8, für die dann jeweils mindestens 150‘000 Pfund Sterling fällig werden. Eine ambitionierte Preisforderung, die jedoch das Interesse der Fans nur weiter befeuert.

Limitierte Sonderedition “Defender Works V8 70th Anniversary” mit V8-Motor

Tatsächlich ist der Land Rover Defender längst ein automobiles Nationaldenkmal, das als ebenso britisch betrachtet wird wie Big Ben, Buckingham Palast oder Linksverkehr. Immerhin stellte sich Land Rover von Beginn an in den Dienst des Vereinigten Königreichs und des Commonwealth.

Sir Winston Churchill vor dem Land Rover Series I

Kein Land, in dem der Landy nicht anzutreffen war, vor allem, wenn es sich um (ehemalige) britische Kolonien handelte. Wenn heute die „Ärzte ohne Grenzen“ auf afrikanischen Pisten zu Patienten rumpeln oder Rebellen Raketenwerfer transportieren, zeigen die TV-Nachrichten vor allem preiswerte Geländegänger japanischer Provenienz. Aber auch die aus nahezu „unverrottbarem“ Aluminium gebauten Land Rover leben weiter. Gut drei Viertel aller seit 1948 ausgelieferten Station Wagons, Pick-ups und Planenwagen „are still going strong“. Aus dem Erfolgsmodell hervorgegangen ist eine Familie, die heute sieben Land Rover- und Range Rover-Modellreihen umfasst.

Ein Rover für den Farmer

Land Rover Series II

Daran war Ende der 1940er Jahre natürlich noch nicht zu denken. Damals präsentierte die renommierte Marke Rover ein Produkt, das so gar nicht zur prestigieusen Pkw-Palette passte. Maurice Wilks, leitender Ingenieur bei Rover und Bruder des geschäftsführenden Direktors Spencer Wilks, beabsichtigte einen „Rover für den Farmer, mit dem er überall hinkommt und alles machen kann, einen universellen Land Rover“. Dieses landwirtschaftliche Nutzfahrzeug sollte die während des Zweiten Weltkriegs nach Britannien gekommenen Jeep in ihrer Funktion als Feldarbeiter ablösen und zugleich gegen den damals besonders populären Ferguson Traktor antreten.

Das erste Vorserienfahrzeug des Land Rover Series I aus dem Jahr, 1948

Ausserdem musste der im April 1948 in Amsterdam enthüllte Allrad-Rover Ausfuhrgewinne erwirtschaften, denn die britische Regierung teilte die begrenzten Rohstoffmengen damals nach Höhe der Exporterlöse zu. Knauserigkeit war dagegen der Grund für die markant-kantigen Karosserieformen, in die sich Aluminium ohne teure Presswerkzeuge bringen liess. Die konstruktiven Kennzeichen waren ein Kastenrahmenchassis sowie Starrachsen hinten und vorne. Ab 1983 gab es auch Schraubenfedern.

Land Rover Series III, Coastguard 1976

Vom Erfolg des Landy wurden seine Erfinder regelrecht überwältigt. Erst avancierte Land Rover zum bekanntesten Modell der 1896 gegründeten Marke Rover, dann zu einem Gattungsbegriff ähnlich wie Jeep. Während die Verkaufszahlen der noblen Rover- Limousinen immer bodenständig blieben bis Rover Cars 2005 starb, schossen die Bestellzahlen für den rustikalen Land Rover sofort gen Himmel. Möglich machten das günstige Preise und ein für europäische Fahrzeuge beispielloses Individualisierungsprogramm: Ob mit Raupenketten, vier oder sechs Rädern, als Ackergaul, Karosse für Königshäuser, Präsidenten, Papst, Rotes Kreuz, Expeditionscorps, Unterwasserfahrten und Militär; für jeden Einsatzzweck gab es den passenden Landy.

Ob mit Raupenketten, vier oder sechs Rädern; der Land Rover wurde in Rekordzeit weltbekannt, hier 1960

Der Land Rover Series III wurde auch als Halbkettenfahrzeug fürs Militär gebaut

Schon das Standardangebot umfasste Radstände von 80 bis 130 Zoll, die Aussenlänge begann bei knackig kurzen 3,35 Metern und reichte bis 5,30 Meter. Allmählicher Muskelaufbau kennzeichnete das Motorenportfolio. Was 1948 mit einem 37 kW/50 PS starken Vorkriegs-Vierzylinder-Benziner aus einer Rover-Limousine begann, wurde 1957 durch einen Diesel ergänzt und erreicht erst heute zum 70. Geburtstag einen Klimax durch das Implantat eines bis zu 294 kW/400 PS starken V8-Ottomotors. Schliesslich soll der Gründungsvater der Geländewagenmarke dem aktuellen Range Rover nicht nachstehen – und Konkurrenten wie der deutschen Mercedes G-Klasse zeigen, welches Faszinationspotential in dem englischen Veteranen steckt.

Land Rover Defender 110 Camel Trophy, 1990

Dazu passt, dass Karosserie und Ausstattung des Land Rover immer äusserst behutsam modernisiert wurden. Im Jahr 1958 gab es eine Serie II, 1971 folgte die Serie III und 2007 die letzte signifikante Auffrischung des Defender. Damit überstand Land Rover die Krise der britischen Automobilindustrie in den 1970er Jahren sowie die fremden Herren von BMW (ab 1994) und Ford (ab 2000) bis die Marke 2008 in den Tata-Konzern eingegliedert wurde.

Land Rover Series II, 1965

Ausgerechnet dieser indische Industriegigant versteht es bisher am besten, das geländegängige Erbe Grossbritanniens in Fahrt zu halten. Entsprechend gespannt warten alle Land-Rover-Fans auf ein besonderes Geschenk zum 70. Geburtstag ihres Kultvehikels: Das Debüt eines neuen Defender.

Chronik Land Rover (Defender):

Land Rover Series III, V8 Pressevorstellung 1979

  • 1896: Die Rover Cycle Company wird gegründet, Automobilbau ab 1904. Im Jahr 1906 wird die Firma in The Rover Company Limited umbenannt.
  • 1929: Spencer Bernau Wilks wird bei Rover geschäftsführender Direktor. Er engagiert seinen jüngeren Bruder Maurice Wilks, ein Ingenieur, der nach dem Zweiten Weltkrieg als technischer Direktor einen Geländewagen, den Land Rover, entwickelt.
  • 1946: Die britische Regierung verlangt von der Automobilindustrie die Erfüllung hoher Exportquoten, auch zur Devisenbeschaffung.
  • 1947: Ein erster Geländewagen-Prototyp wird im Frühjahr auf einem Jeep-Fahrgestell aufgebaut, der „Land-Rover“ (ein Rover für die Landwirtschaft). Die Karosseriebleche bestehen aus Duraluminium. Das Leichtmetall ist dreimal teurer als Stahl, jedoch im Unterschied zum damals kontingentierten Stahl sofort verfügbar. Positiver Nebeneffekt ist die Rostbeständigkeit des Duraluminiums. Die Leiterrahmen werden feuerverzinkt. Das Konzept eines stabilen Stahl-Leiterrahmen-Chassis mit heavy box section sowie einer Karosserie aus Aluminium wird für alle Modelle bis heute beibehalten.
  • 1948: Am 30. April feiert der Ur-Land-Rover Weltpremiere auf dem Genfer Salon. Ab Oktober Serienproduktion als Land Rover 80 mit 1,6-Liter-Benziner aus Rover Limousine

Land Rover Series I Tickford Station Wagon, 1949

  • 1950: In Südafrika beginnt die Montage von Land-Rover-Modellen.
  • 1952: Rund 18.000 Land Rover werden bis 1956 von der belgischen Marke Minerva für die belgischen Streitkräfte gebaut. Vorstellung eines 2,0-Liter-Triebwerks, das die 1,6-Liter-Version ersetzt.
  • 1953: Die Hamburger Tempo-Werke fertigen bis 1955 für den Bundesgrenzschutz ca. 250 Land Rover.
  • 1954: Das Rote Kreuz erhält Land Rover für humanitäre Einsätze. Der Land Rover 86 mit 2,0-Liter-Benziner wird eingeführt. Radstandverlängerung von 80 auf 86 Zoll.
  • 1955: Neu ist der Land Rover 107 Station Wagon mit 2,0-Liter-Benziner.

Land Rover Series I, 1955 bei der Oxford and Cambridge Far Eastern Expedition

  • 1956: Land Rover wird zum Standardfahrzeug der britischen Streitkräfte.
  • 1957: Land Rover 88 mit Dieselmotor und Land Rover 109 mit 2,0-Liter-Benziner gehen an den Start.
  • 1958: Weiterentwicklung des Land Rover zur „Serie II“. Dadurch wurden alle früheren Land Rover rückwirkend zur Serie I. Die Serie II erfährt Designmodifikationen und eine neue Motorenpalette aus Benziner und Diesel.

Der Land Rover Series II eignete sich auch als Zugmaschine

  • 1959: Santana Motors in Spanien geht an den Start und baut bis 1994 rund 290.000 Land Rover. Nachfolger wird eine Land-Rover-Adaption mit Iveco-Motor, die bis 2011 gebaut wird. Land Rover Produktionen auch im Iran (Pazhan Morattab), in der Türkei (Otokar) und in Brasilien (Karmann), ausserdem Montage in Pakistan und Malaysia.
  • 1961: Modellpflege,der Land Rover mutiert zur bis 1971 gebauten Serie II A.
  • 1966: Der 500.000ste Land Rover rollt aus den britischen Werkshallen.
  • 1967: 2,6-Liter-Sechszylinder-Motor erhältlich. Rover wird Bestandteil der Leyland Motors Ltd, später British Leyland.
  • 1968: Land Rover 109 1-ton bewältigt eine Tonne Nutzlast. Die Scheinwerfer des Land Rover wandern von innen (Kühlergrill) nach aussen an die Kotflügel.
  • 1970: Debüt des ersten Range Rover.
  • 1971: Die „Serie III“ des Land Rover wird lanciert. Äusseres Erkennungszeichen ist ein neuer Kühlergrill. Erstmals mit vollsynchronisiertem Getriebe. In den Jahren 1970 und 1971 erreicht die Defender-Produktion mit 55.000 bzw. 60.000 Einheiten einen Allzeitrekord.
  • 1974: Land Rover zieht sich vom US-Markt zurück, überlässt dort das Feld den starken japanischen Allradmarken.
  • 1976: Der einmillionste Land Rover wird im Juni ausgeliefert.
  • 1978: Land Rover Limited wird zu einem separaten Unternehmensteil innerhalb des Konsortiums Jaguar-Rover-Triumph (British Leyland).
  • 1979: Der V8-Motor aus dem Range Rover ersetzt das Sechszylinder-Aggregat und ist gekoppelt mit permanentem Allradantrieb.
  • 1980: Seit diesem Jahr ist die offizielle Schreibweise von Land Rover in zwei Wörtern ohne Bindestrich. Die Rover-Pkw-Produktion im Werk Solihull wird zugunsten des Werks Cowley eingestellt, nur die Land-Rover-Fertigung verbleibt in Solihull
  • 1981: Absatzeinbruch um 20 Prozent.
  • 1983: Einführung der Land Rover 110 (One Ten) mit Schraubenfedern. Ausserdem wird der Land Rover 127 eingeführt als Nutzfahrzeugversion. In Südafrika wird der 127 auch als 15-sitziger Minibus offeriert.
  • 1984: Der Land Rover 90 geht an den Start, damit endet die Fertigung des Ur-Land Rover. Erstmals sind Freizeitsportler und Familien wichtigste Land Rover Kunden.
  • 1989: Premiere des Land Rover Discovery.
  • 1990: Aus Land Rover 90 und 110 geht der Land Rover Defender hervor. Land Rover wird als Markenname eingetragen.
  • 1993: Der Defender wird mit 3,9-Liter-V8-Maschine in Nordamerika verkauft, damit meldet sich Land Rover auf einem Markt zurück, den sie 1974 verlassen hatten.
  • 1994: Verkauf von Land Rover an BMW.
  • 1997: Rückzug des Defender vom US-Markt, da er die dort ab 1998 vorgeschriebenen Sicherheitsmerkmale mangels Frontairbags etc. nicht erfüllt.
  • 1998: Der td5-Motor aus dem Discovery wird auch im Defender eingesetzt, Klimaanlage und ABS optional. Land Rover feiert das 50. Jubiläum des Geländewagens mit Sonderserien, zum einen die Edition Heritage und ausserdem die Defender 50th Edition
  • 2000: Land Rover wird in die Premier Automotive Group (Aston Martin, Jaguar und Volvo) von Ford übertragen. Das Land-Rover-Sondermodell Defender Tomb Raider erinnert an den Auftritt des Defender im gleichnamigen Kinofilm.
  • 2001: Der dreimillionste Land Rover läuft vom Band.

In den 00er-Jahren des laufenden Jahrhunderts wurde der Defender auch an die G4 Challenges geschickt

  • 2005: Land-Rover-Muttermarke Rover wird eingestellt.
  • 2007: Umfangreiche Modellpflege beim Defender (interner Code L 316). Produktion des viermillionsten Land Rover.

Zum 60sten Geburtstag des Defender legte Land Rover ein Sondermodell namens “60th Anniversary” auf

  • 2008: Im März wird der indische Tata-Konzern neuer Eigentümer von Land Rover. Seinen 60. Jahrestag begeht der Defender mit drei SVX-Sondermodellen und 60th-Logo.
  • 2011: Auf der Frankfurter IAA zeigt das Concept Car DC 100 einen möglichen Nachfolger des Defender.
  • 2012: Neue Firmierung als Jaguar Land Rover Limited.
  • 2014: Nach Jahrzehnten eröffnet Jaguar Land Rover bei Birmingham ein eigenes Motorenwerk. Königin Elisabeth übernimmt die Eröffnung.
  • 2015: Auf der Frankfurter IAA debütiert ein Land Rover Defender mit Pedalantrieb für Kinder zu Preisen, die über den eines Dacia Duster liegen. Der zweimillionste im Werk Solihull produzierte Defender wird im Dezember für die Rekordsumme von 400.000 englischen Pfund versteigert.
  • 2016: Am 29. Januar Produktionsauslauf des Defender.
  • 2018: Land Rover feiert sein 70. Jubiläum mit diversen Aktivitäten. Dazu gehört auch ein auf 150 Einheiten limitierter Defender Works V8 zu Preisen ab 150.000 Pfund Sterling.

Ausgewählte Typen des Land Rover (Defender):

  • Land Rover 80 (ab 1948) mit 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner (37 kW/50 PS);
  • Land Rover 86 (ab 1954) mit 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner (38 kW/52 PS);
  • Land Rover 107 (ab 1955) mit 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner (38 kW/52 PS);
  • Land Rover 88 Diesel (ab 1957) mit 2,1-Liter-Vierzylinder-Diesel (38 kW/51 PS);
  • Land Rover 109 (ab 1957) mit 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner (38 kW/52 PS);
  • Land Rover 109 Diesel (ab 1958) mit 2,1-Liter-Vierzylinder-Diesel (38 kW/51 PS);
  • Land Rover 88 (ab 1958) mit 2,3-Liter-Vierzylinder-Benziner (57 kW/77 PS);
  • Land Rover 88 Diesel (ab 1961) mit 2,3-Liter-Vierzylinder-Diesel (46 kW/62 PS);
  • Land Rover 109 (ab 1967) mit 2,6-Liter-Sechszylinder-Benziner (60 bzw. 61 kW/82 bzw. 83 PS);
  • Land Rover 109 1-ton (ab 1968) mit 2,6-Liter-Sechszylinder-Benziner (61 kW/83 PS);
  • Land Rover 109 V8 (ab 1979) mit 3,5-Liter-V8-Benziner (67 kW/91 PS);
  • Land Rover 110 (ab 1983) mit 2,3-Liter-Vierzylinder-Benziner (54 kW/74 PS);
  • Land Rover 90 (ab 1984) mit 2,5-Liter-Vierzylinder-Benziner (61 kW/83 PS);
  • Land Rover 90 (ab 1986) mit 2,2-Liter-Vierzylinder-Benziner (55 kW/75 PS);
  • Land Rover 90 Diesel (ab 1986) mit 2,5-Liter-Vierzylinder-Diesel (49 kW/67 PS);
  • Land Rover 110 V8 (ab 1986) mit 3,5-Liter-V8-Benziner (84 kW/114 PS);
  • Land Rover Defender 90 Tdi (ab 1997) mit 2,5-Liter-Vierzylinder-Benziner (83 kW/113 PS);
  • Land Rover Defender 130 Td5 (ab 2003) mit 2,5-Liter-Vierzylinder-Benziner (90 kW/122 PS);
  • Land Rover Defender 90 (ab 2007) mit 2,4-Liter-Vierzylinder-Benziner (90 kW/122 PS);
  • Land Rover Defender 90 und 110 (ab 2014) mit 2,2-Liter-Vierzylinder-Benziner (90 kW/113 PS);
  • Land Rover Defender Works V8 90 und 110 (2018) mit 5,0-Liter-V8-Benziner (298 kW/405 PS)

Elchtest mit einem Land Rover Defender?

Elchtest mit einem Land Rover Defender?

Elchtest mit einem Land Rover Defender?

 

Mal ehrlich, wer braucht denn da einen Elchtest? Der Landy kann es … wenn einer Schuld dran hat, dass er umkippt, dann der Fahrer. Oder die Physik :)

 

Weil nur Hilfe hilft, die ankommt.

Weil nur Hilfe hilft, die ankommt.

Weil nur Hilfe hilft, die ankommt.

 

Im Rahmen einer vierjährigen Partnerschaft unterstützt Land Rover das Gesundheitsprogramm des Schweizerischen Roten Kreuzes im Sudan. Das Programm ermöglicht 45‘000 Menschen den Zugang zu medizinischer Grundversorgung.

Vor 60 Jahren begannen die Beziehungen zwischen Land Rover und dem britischen Roten Kreuz. Aufbauend auf dieser langjährigen Partnerschaft besteht auch in der Schweiz seit 2010 eine Zusammenarbeit, die sich bislang auf die Nothilfe nach Naturkatastrophen konzentrierte. Nun wird diese Zusammenarbeit nicht nur erneuert, sondern wesentlich ausbaut. In den kommenden vier Jahren setzt das Unternehmen CHF 750‘000.- ein, um gemeinsam mit dem Roten Kreuz 45‘000 Menschen den Zugang zu medizinischer Grundversorgung zu ermöglichen. Das Rote Kreuz erhält zudem einen Land Rover Defender, der die Arbeit in den abgelegenen, nahezu unzugänglichen Dörfern massgeblich erleichtert.

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Land Rover und das Rote Kreuz

Der Grundstein für die Partnerschaft zwischen Land Rover und dem Roten Kreuz wurde 1954 gelegt. Land Rover stellte damals einen Geländewagen der ersten Produktionsreihe als fahrende Apotheke dem britischen Roten Kreuz in Dubai zur Verfügung. Seither wurden weltweit hunderte von Fahrzeugen dem Roten Kreuz und dem Roten Halbmond ausgeliehen oder gestiftet. Damit konnte mehr als 900‘000 Menschen geholfen werden. Die Kompetenz von Land Rover in der Entwicklung von Geländefahrzeugen ermöglicht dem Roten Kreuz und dem Roten Halbmond, schwer zugängliche und isolierte Gebiete überhaupt zu erreichen und macht Hilfe dort erst möglich.

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Das Engagement des SRK im Sudan

Der Sudan ist eines der ärmsten Länder der Welt. Das SRK engagiert sich deshalb seit 2011 im Bundesstaat Sennar für eine Verbesserung der Gesundheitsversorgung. In dieser vernachlässigten Region wurden bis 2013 fünf Gesundheitszentren für Familien errichtet und mit Mobiliar und medizinischem Material ausgestattet. Nun wird die Hilfe ausgeweitet. Das Rote Kreuz baut weitere Gesundheitszentren, schult freiwillige Helfer und bildet Gesundheitspersonal aus. In abgelegenen Gebieten werden die Menschen darüber aufgeklärt, wie sie sich vor Krankheiten besser schützen können.

Über die Fortschritte dieses gemeinsamen Hilfsprojektes informiert www.landrover.ch.

Erfahren Sie mehr auf der Webseite des Schweizerischen Roten Kreuzes.