Mit dem Nissan Titan durch die Rocky Mountains

Mit dem Nissan Titan durch die Rocky Mountains

Mit dem Nissan Titan durch die Rocky Mountains

 

Hier zu Lande sind sie nur Exoten. Doch in Nordamerika sind grosse Pick-ups wie der Nissan Titan alltagstaugliche und deshalb alltägliche Autos. Wer mit dem gemütlichen Giganten durch die winterlichen Rocky Mountains rollt, kann das gut verstehen.

Es ist Weihnachten und die Gegend um Revelstoke ein winterliches Wunderland. Denn während sich Frau Holle in der Schweiz über die Festtage in weiten Teilen mal wieder einen lauen Lenz gemacht hat, lässt sie das Jahr bald 10’000 Kilometer weiter im Westen mit reichlich Überstunden ausklingen. Obwohl hier am Fuss der Rocky Mountains seit dem Herbst schon über 3 Meter Schnee gefallen sind, wirft sie mit ihrem weissen Pulver noch einmal eine dicke Decke übers Land. Und anders als bei uns bricht dabei auf den Strassen keineswegs das Chaos aus.

2018 TITAN XD

Kein Schiss vor dem grossen Schnee

Das mag daran liegen, dass der Kanadier an sich solch ein Wetter gewohnt ist und dass er es gemeinhin etwas gemütlicher angehen lässt als der Schweizer in seinem Dauerstress – erst recht in den Tagen um Weihnachten. Doch es liegt ganz sicher auch am Fuhrpark. Denn während sich bei uns bald jedes zweite Auto SUV schimpft und trotzdem die Hälfte der Autofahrer nicht vor Kälte, sondern wegen der Glätte die Knie schlottern, sind sie hier mehrheitlich mit Autos unterwegs, mit denen man sich tatsächlich ins Gelände wagen kann: Mit grossen, fetten Pick-ups zum Beispiel vom Schlage eines Nissan Titan, neben denen auch eine Mercedes G-Klasse ziemlich zierlich und ein VW Tiguan fast verloren wirkt.

2018 TITAN XD

Der Titan jedenfalls hat genug Bodenfreiheit auch für die dicksten Schneeverwehungen, sein 5 Liter grosser V8 ist mit 390 PS und vor allem mit 535 Nm ein zuverlässiger Begleiter durch eine eisige Winternacht. Wird der Allradantrieb zugeschaltet, verspannt sich der gesamte Triebstrang, was den mit 5,80 Metern Länge ohnehin schon sperrigen Titan noch unhandlicher macht. Es knarzt in engen Kurven, als würde gleich der Leitrahmen brechen. Und selbst in den riesigen Parkhäusern Nordamerikas braucht es zum Rangieren ein halbes Dutzend Ansätze. Aber dafür wühlt er sich so tapfer durch den Winter wie ein Grizzly auf dem Weg zu seiner Schlafhöhle. Und wenn es noch dicker kommt, gibt es ja schliesslich auch noch eine Gelände-Untersetzung.

Der Nissan Titan ist perfekt für Schneefahrten

Wo die wenigen Limousinen und die paar gewöhnlichen SUV, die sich hier im Winter auf die Strasse trauen, im Schritttempo über den frisch eingeschneiten Pass zwischen Whistler und Kamloops zuckeln, schreitet der Gigant im Winterdienst zuversichtlich aus, stampft unbeirrt dem Scheitelpunkt entgegen und zieht sogar souverän am Schneepflug vorbei.

2018 TITAN XD

Und so ein Pick-Up ist um diese Jahreszeit nicht nur deshalb das perfekte Alltagsauto, weil er Eis und Schnee die kalte Schulter zeigt. Spätestens wenn es zum Wintersport geht, erweist sich so ein Pritschenwagen auch als ungeheuer praktisches Auto. Klar, Schlittschuhe, die sie hier in Kanada schon tragen noch bevor sie so richtig laufen können, passen in jeden Kleinwagen. Und das Snowboard knäult man auch irgendwie in den Kofferraum.

Doch schon bei den ebenso breiten wie langen Latten der Backcountry-Skifahrer wird es schwierig. Und wer in Gegenden wie diesen von Wintersport spricht, der meint schnell auch mal ein Schneemobil, von denen der Titan auf seiner riesigen Pritsche problemlos auch mal zwei schultert.

2018 TITAN XD

Das Cockpit des Nissan Titan bietet alles was man braucht

Obwohl der Titan also ein Nutzfahrzeug im besten Sinne ist, bietet er von den klimatisierten Sitzen bis zum Online-Infotainment und vor allem der äusserst hilfreichen 360-Grad-Kamera fast so viel Komfort wie eine Oberklasse-Limousine – und dazu deutlich mehr Platz. Schliesslich ist schon das Fach in der Mittelkonsole grösser als manch ein Kofferraum, von dem Dutzend Cupholdern ganz zu schweigen. Und die Sitzposition in den riesigen Sesseln ist so erhaben, dass man sich zwar beim Ein- oder besser beim Aufsteigen ein bisschen anstrengen muss, sich dann aber vom ersten Meter an wie der King of the Road fühlt. Und was anderen Königen das Zepter, das ist dem Titan-Fahrer der Wählhebel der Automatik, der gross und klobig aus dem Lenkrad ragt. Damit, so zumindest fühlt es sich an, könnte man auch die Welt aus den Angeln heben. Und der überraschend üppige Antritt des immerhin knapp drei Tonnen schweren Giganten verleiht diesem Gefühl den nötigen Nachdruck. Denn wenn man den schweren Stiefel fest auf das riesige Pedal stellt, brüllt der Achtzylinder nicht nur mächtig auf. Der sanfte Riese zeigt sich dann auch plötzlich von seiner sportlichen Seite, reckt den hohen Bug in den Wind und walzt davon wie eine Lawine.

2018 TITAN XD

Dass dieser Gigant auch einen gigantischen Durst hat und sich auf 100 Kilometern mindestens 15, gerne aber auch mal 20 oder mehr Liter gönnt, tut der Faszination keinen Abbruch – erst recht nicht, wenn der Liter Benzin umgerechnet kaum mehr als einen Euro kostet. Und selbst über den Klimawandel macht man sich hier nicht nennenswert Gedanken. Ja, sie trennen ihren Müll und schalten am späten Abend das Flutlicht auf den Loipen aus. Doch anders als in den Alpen fürchtet hier niemand, dass der Spass mit dem Schnee bald vorbei sein könnte.

Während sie in St. Moritz oder Gstaad immer mehr Kunstschnee produzieren müssen, denken sie im beschaulichen Silverstar nicht im Traum daran, Frau Holle zu helfen und haben deshalb keine einzige Schneekanone im Betrieb. Warum auch, bei durchschnittlich 7 Metern Schneefall pro Saison. Und das, obwohl das Gebiet kaum mehr als auf 2’000 Meter liegt – und auch dem Parkplatz am Fuss des Hügels mehr Pick-ups stehen als gewöhnliche Geländewagen. Und von einem normalen Pkw ist hier sowieso weit und breit nichts zu sehen.

 

Winterreifen-Vorschriften im Ausland – besser mal aufs Profil schauen

Winterreifen-Vorschriften im Ausland – besser mal aufs Profil schauen

Winterreifen-Vorschriften im Ausland – besser mal aufs Profil schauen

 

Wer im Winter mit dem Auto ins Ausland fährt, sollte die Winterreifen-Vorschriften im Zielland kennen. Sonst kann’s teuer werden.

Bei uns in der 🇨🇭 gibt es ja keine generelle Pflicht für Winterreifen. Allerdings schreibt das Gesetz vor, dass ein Autofahrer sein Fahrzeug jederzeit beherrschen und er seinen „Vorsichtspflichten“ nachkommen muss. Damit ist unter anderem gemeint, dass er (und sie) das Fahrzeug entsprechend der Wetterbedingungen auszurüsten hat. Autofahrern drohen daher Bussen, wenn sie auf verschneiten Strassen mit ungeeigneter Bereifung den Verkehr behindern oder in einen Unfall verwickelt werden. Wer die Mindestanforderung an die Profiltiefe von 1,6 Millimetern nicht erfüllt, zahlt 100 Franken Busse.

Winterreifen-Vorschriften

Die Winterreifen-Vorschriften im europäischen Ausland

Im Ausland werden zum Teil deutlich höhere Anforderungen – Stichwort Profiltiefe – an Winterreifen gestellt als in Deutschland. Es gibt zudem Länder mit einer situativen Winterreifenpflicht, in anderen gilt eine generelle wie hier zu Lande. Um es noch unübersichtlicher zu machen, kommen auch lokale Vorschriften hinzu. Die Automobilclubs empfehlen daher, sich vor einer Reise genau zu informieren, welche Vorgaben gemacht werden. Denn bei Ignoranz kann es teuer werden..

Winterreifen-Vorschriften im Ausland

Winterreifen-Vorschriften in Deutschland 🇩🇪

In Deutschland schreibt der Gesetzgeber in der Strassenverkehrsordnung (Paragraf 2, Absatz 3a) vor, dass Autofahrer bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eisglätte oder Reifglätte nur dann fahren dürfen, „wenn alle Räder mit Reifen ausgerüstet sind, die unbeschadet der allgemeinen Anforderungen an die Bereifung den Anforderungen des § 36 Absatz 4 der Strassenverkehrs-Zulassungs-Ordnung genügen.“ Es besteht also eine situative Winterreifenpflicht. Wer mit Sommerreifen auf winterlichen Strassen unterwegs ist, riskiert ein Bussgeld von mindestens 60 Euro. Wer also auf sein Auto angewiesen ist, muss rechtzeitig auf Winterreifen umrüsten. Diese genügen den deutschen gesetzlichen Vorgaben, wenn sie mindestens über eine Profiltiefe von 1,6 Millimetern und über das Schneeflockensymbol auf der Reifenflanke verfügen.

Winterreifen-Vorschriften im Ausland

Die Winterreifen-Vorschriften in Österreich 🇦🇹

In der Alpenrepublik müssen Autofahrer im Zeitraum zwischen dem 1. November und dem 15. April bei winterlichen Strassenverhältnissen mit Winter- oder Ganzjahresreifen unterwegs sein. Die Pneus müssen eine Mindestrestprofiltiefe von 4 Millimetern aufweisen. Sind Ganzjahresreifen aufgezogen, gelten sie nur als Winterreifen, wenn sie die „M und S“ Kennung auf der Flanke haben. Wer bei entsprechenden winterlichen Strassenverhältnissen mit Sommerreifen erwischt wird, muss mit Geldstrafen rechnen. Im Normalfall sind es 35 Euro, bei Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer können bis zu 5’000 Euro fällig werden, warnt der ADAC.

Winterreifen-Vorschriften im Ausland

Die Winterreifen-Vorschriften in Italien 🇮🇹

Wer die Grenze zu Italien überquert, sollte auf die Strassenschilder achten. Da es keine landesweite verbindliche Regelung zu einer Winterreifenpflicht gibt, entscheiden die Provinzen selbst, welche Vorschriften gelten. Die geeignete Bereifung wird mittels Verkehrsschildern kommuniziert. Dazu kommen aber noch feste Regeln. Im Südtirol sind Winterreifen bei winterlichen Bedingungen vorgeschrieben. Auf der Brennerautobahn A22 sind vom 15. November bis 15. April grundsätzliche Winterpneus Pflicht. Wer ins Aosta-Tal fahren will, muss ab dem 15. Oktober und ebenfalls bis zum 15. April Winterreifen aufgezogen haben. Die Bussen, die bei Missachtung der Vorschriften fällig werden, können happig ausfallen und laut ADAC bis zu 345 Euro betragen.

Winterreifen-Vorschriften im Ausland

Die Winterreifen-Vorschriften in Frankreich 🇫🇷

Auch die Franzosen setzen auf eine flexible Umsetzung einer situationsbedingten Winterreifenpflicht und zeigen die Notwendigkeit der Kältespezialisten durch Schilder an. Die Pneus müssen eine Mindestprofiltiefe von 3,6 Millimetern haben. Wer gegen die Vorschriften verstösst, muss mit Geldbussen von bis zu 135 Euro rechnen. Die Behörden können zudem die Weiterfahrt untersagen.

Schneeketten – ja oder nein?

Besser ja: Wer in die oben erwähnten Länder fährt, sollte auch Schneeketten an Bord haben. Die Behörden können örtlich ihre Verwendung anordnen. Bis Tempo 50 darf man mit den angelegten Ketten unterwegs sein. In Österreich muss man darauf achten, dass die Ketten die Norm V5117 bzw. V5119 erfüllen.

Winterreifen-Vorschriften im Ausland

Also was tun?

Auf der sicheren Seite sind ins Ausland fahrende Autofahrer, wenn sie auf Winterreifen mit mindestens 4 Millimeter Profiltiefe setzen – ein Wert, der übrigens auch für Deutschland empfohlen wird. Wer für alle Fälle noch Schneeketten im Kofferraum hat und vorher noch geübt hat, sie aufzuziehen, ist für alle Anforderungen gewappnet.

 

Weiter hilfreiche Tipps und Informationen zum Thema “Auto im Winter” gibt es auch im “Wintermagazin” bei

 

The mighty Kamaz

The mighty Kamaz

The mighty Kamaz

 

Eduard Nikolaev hat mit zwei Dakar-Siegen und einem Sieg bei der “Silk Way Rally” für das Team “Kamaz Master”  bereits gezeigt aus welchem Holz er geschnitzt ist. Und legte mit dem grossen Sprung einem eindrücklichen Sprung den transpolaren Tiefschnee gleich eindrucksvoll nach. 

Im Kamaz-4326 durch den Tiefschnee

Nikolaev und sein Team wussten dass sie es sich nicht leisten konnten, sich auf ihren Lorbeeren auszuruhen. So arbeiteten sie in den “Kamaz’s Geheimlaboren” an der Perfektionierung des 10-Tonnen-, 1’000PS-Racing-“Terminator”-Trucks. Und was ist der beste Weg um sich auf ein weiteres anstrengendes Langstreckenrennen vorzubereiten? Nun, man nimmt seinen Truck mit in die Transpolar-Region von Murmansk und verpasst den neuen Continental Reifen einen bitter kalten Abrieb.

Der grosse Sprung in den Schnee

Für dieses Abenteuer unter arktischen Bedingungen, beschleunigte Nikolaev sein 16 Liter-Dieselmonster auf eine Geschwindigkeit von 140 km/h. Mit dieser Geschwindigkeit überfuhr er eine Big-Air ähnliche Rampe aus Schnee und flog über 30 Meter durch die Luft. Die Aufhängung federte die Landung perfekt ab und der Truck fuhr anschliessend normal weiter.

“Um den Lastwagen zu testen gingen wir nach Kirowsk in der Region Murmansk, eine der schneereichsten Regionen Russlands. Bis in den späten Frühling hinein gibt es hier viel Tiefschnee. Für den Kamaz-4326 sind diese Bedingungen sehr ähnlich wie beim Fahren auf den Sandstränden Südamerikas oder Afrikas und für das Team ist es ein großartiges Training”, erklärt der 32-jährige Nikolaev.

Da der LKW den extremen Bedingungen offensichtlich zu trotzen vermochte, konnte das Team seine Aufmerksamkeit auf die 2017er Ausgabe der “Silk Way Rallye” richten, die vom Roten Platz in Moskau aus 9’500km lang von Russland über Kasachstan nach China führte. Zusammen mit ihren Konkurrenten mussten 14 mühsame “Silk-Way-Etappen” bewältigt werden. Das Ziel war klar; gewinnen. Leider schaute für Nikolaev zum Schluss nur der 10 Platz heraus. Ein Abenteuer wird’s aber dennoch gewesen sein.