Mit deutscher Reifen-Ingenieurskunst sicher durch den Winter

Mit deutscher Reifen-Ingenieurskunst sicher durch den Winter

Für den neuen WinterContact TS 870 haben die Reifeningenieure von Continental Profilgestaltung und Mischung neu entwickelt – es galt, für das Vorgängermodell als langjährigem Reifentestsieger einen noch besseren Nachfolger vorzustellen.

Herausgekommen ist ein Modell, das im Vergleich 5 Prozent kürzere Bremswege auf Eis und 5 Prozent besseres Handling auf Schnee bietet. Zulegen kann der neue WinterContact TS 870 auch beim Grip auf Schnee, bei den Nässeeigenschaften sowie dem Fahrverhalten auf trockener Strasse. Gute Fortschritte gelangen den Ingenieuren zudem bei den Umwelteigenschaften: Sie erhöhten die Laufleistung um 7 Prozent; den Rollwiderstand senkten sie um 4 Prozent ab.

Gute Winterreifen zeichnen sich durch ihre hohe Ausgewogenheit in allen Disziplinen aus. Um dies zu erreichen wurde die Profilierung neu entwickelt und die Laufflächenmischung den neuesten Forschungsergebnissen angepasst. Dabei standen die Sicherheit auf Schnee und Eis, auf nasser Strasse sowie noch höhere Laufleistung und niedriger Rollwiderstand im Mittelpunkt.

Um das Bremsen auch auf Eis sicherer zu machen, sind in der Bodenaufstandsfläche bis zu zehn Prozent mehr Blöcke versammelt als beim erfolgreichen Vorgänger. Ihre Blockkanten und Lamellen wirken wie Scheibenwischer, die Schmelzwasser schnell ableiten und Grip auf vereisten Oberflächen sichern. Höheren Schneegriff liefern tiefe Lamellen, die parallel zu den diagonalen Rillen angebracht sind. Sie bieten viele wirksame Griffkanten beim Geradeaus- und Kurvenfahren im Schnee. So können die auftretenden Kräfte noch besser übertragen werden. Durch diese Konstruktion können die so genannten Schneetaschen im Profil vergrössert werden. Sie füllen sich mit Schnee und sorgen für noch mehr Haftung.

Beim EU-Reifenlabel belegt der neue WinterContact TS 870 die Klasse „C“ bei der Kraftstoffeffizienz, die Klasse „B“ bei den Nassbremswerten und seine Geräuschabstrahlung liegt mit 70 dB (Symbol „zwei Schallwellen“) unter den zugelassenen Werten.

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Mit dem Nissan Titan durch die Rocky Mountains

Mit dem Nissan Titan durch die Rocky Mountains

Mit dem Nissan Titan durch die Rocky Mountains

 

Hier zu Lande sind sie nur Exoten. Doch in Nordamerika sind grosse Pick-ups wie der Nissan Titan alltagstaugliche und deshalb alltägliche Autos. Wer mit dem gemütlichen Giganten durch die winterlichen Rocky Mountains rollt, kann das gut verstehen.

Es ist Weihnachten und die Gegend um Revelstoke ein winterliches Wunderland. Denn während sich Frau Holle in der Schweiz über die Festtage in weiten Teilen mal wieder einen lauen Lenz gemacht hat, lässt sie das Jahr bald 10’000 Kilometer weiter im Westen mit reichlich Überstunden ausklingen. Obwohl hier am Fuss der Rocky Mountains seit dem Herbst schon über 3 Meter Schnee gefallen sind, wirft sie mit ihrem weissen Pulver noch einmal eine dicke Decke übers Land. Und anders als bei uns bricht dabei auf den Strassen keineswegs das Chaos aus.

2018 TITAN XD

Kein Schiss vor dem grossen Schnee

Das mag daran liegen, dass der Kanadier an sich solch ein Wetter gewohnt ist und dass er es gemeinhin etwas gemütlicher angehen lässt als der Schweizer in seinem Dauerstress – erst recht in den Tagen um Weihnachten. Doch es liegt ganz sicher auch am Fuhrpark. Denn während sich bei uns bald jedes zweite Auto SUV schimpft und trotzdem die Hälfte der Autofahrer nicht vor Kälte, sondern wegen der Glätte die Knie schlottern, sind sie hier mehrheitlich mit Autos unterwegs, mit denen man sich tatsächlich ins Gelände wagen kann: Mit grossen, fetten Pick-ups zum Beispiel vom Schlage eines Nissan Titan, neben denen auch eine Mercedes G-Klasse ziemlich zierlich und ein VW Tiguan fast verloren wirkt.

2018 TITAN XD

Der Titan jedenfalls hat genug Bodenfreiheit auch für die dicksten Schneeverwehungen, sein 5 Liter grosser V8 ist mit 390 PS und vor allem mit 535 Nm ein zuverlässiger Begleiter durch eine eisige Winternacht. Wird der Allradantrieb zugeschaltet, verspannt sich der gesamte Triebstrang, was den mit 5,80 Metern Länge ohnehin schon sperrigen Titan noch unhandlicher macht. Es knarzt in engen Kurven, als würde gleich der Leitrahmen brechen. Und selbst in den riesigen Parkhäusern Nordamerikas braucht es zum Rangieren ein halbes Dutzend Ansätze. Aber dafür wühlt er sich so tapfer durch den Winter wie ein Grizzly auf dem Weg zu seiner Schlafhöhle. Und wenn es noch dicker kommt, gibt es ja schliesslich auch noch eine Gelände-Untersetzung.

Der Nissan Titan ist perfekt für Schneefahrten

Wo die wenigen Limousinen und die paar gewöhnlichen SUV, die sich hier im Winter auf die Strasse trauen, im Schritttempo über den frisch eingeschneiten Pass zwischen Whistler und Kamloops zuckeln, schreitet der Gigant im Winterdienst zuversichtlich aus, stampft unbeirrt dem Scheitelpunkt entgegen und zieht sogar souverän am Schneepflug vorbei.

2018 TITAN XD

Und so ein Pick-Up ist um diese Jahreszeit nicht nur deshalb das perfekte Alltagsauto, weil er Eis und Schnee die kalte Schulter zeigt. Spätestens wenn es zum Wintersport geht, erweist sich so ein Pritschenwagen auch als ungeheuer praktisches Auto. Klar, Schlittschuhe, die sie hier in Kanada schon tragen noch bevor sie so richtig laufen können, passen in jeden Kleinwagen. Und das Snowboard knäult man auch irgendwie in den Kofferraum.

Doch schon bei den ebenso breiten wie langen Latten der Backcountry-Skifahrer wird es schwierig. Und wer in Gegenden wie diesen von Wintersport spricht, der meint schnell auch mal ein Schneemobil, von denen der Titan auf seiner riesigen Pritsche problemlos auch mal zwei schultert.

2018 TITAN XD

Das Cockpit des Nissan Titan bietet alles was man braucht

Obwohl der Titan also ein Nutzfahrzeug im besten Sinne ist, bietet er von den klimatisierten Sitzen bis zum Online-Infotainment und vor allem der äusserst hilfreichen 360-Grad-Kamera fast so viel Komfort wie eine Oberklasse-Limousine – und dazu deutlich mehr Platz. Schliesslich ist schon das Fach in der Mittelkonsole grösser als manch ein Kofferraum, von dem Dutzend Cupholdern ganz zu schweigen. Und die Sitzposition in den riesigen Sesseln ist so erhaben, dass man sich zwar beim Ein- oder besser beim Aufsteigen ein bisschen anstrengen muss, sich dann aber vom ersten Meter an wie der King of the Road fühlt. Und was anderen Königen das Zepter, das ist dem Titan-Fahrer der Wählhebel der Automatik, der gross und klobig aus dem Lenkrad ragt. Damit, so zumindest fühlt es sich an, könnte man auch die Welt aus den Angeln heben. Und der überraschend üppige Antritt des immerhin knapp drei Tonnen schweren Giganten verleiht diesem Gefühl den nötigen Nachdruck. Denn wenn man den schweren Stiefel fest auf das riesige Pedal stellt, brüllt der Achtzylinder nicht nur mächtig auf. Der sanfte Riese zeigt sich dann auch plötzlich von seiner sportlichen Seite, reckt den hohen Bug in den Wind und walzt davon wie eine Lawine.

2018 TITAN XD

Dass dieser Gigant auch einen gigantischen Durst hat und sich auf 100 Kilometern mindestens 15, gerne aber auch mal 20 oder mehr Liter gönnt, tut der Faszination keinen Abbruch – erst recht nicht, wenn der Liter Benzin umgerechnet kaum mehr als einen Euro kostet. Und selbst über den Klimawandel macht man sich hier nicht nennenswert Gedanken. Ja, sie trennen ihren Müll und schalten am späten Abend das Flutlicht auf den Loipen aus. Doch anders als in den Alpen fürchtet hier niemand, dass der Spass mit dem Schnee bald vorbei sein könnte.

Während sie in St. Moritz oder Gstaad immer mehr Kunstschnee produzieren müssen, denken sie im beschaulichen Silverstar nicht im Traum daran, Frau Holle zu helfen und haben deshalb keine einzige Schneekanone im Betrieb. Warum auch, bei durchschnittlich 7 Metern Schneefall pro Saison. Und das, obwohl das Gebiet kaum mehr als auf 2’000 Meter liegt – und auch dem Parkplatz am Fuss des Hügels mehr Pick-ups stehen als gewöhnliche Geländewagen. Und von einem normalen Pkw ist hier sowieso weit und breit nichts zu sehen.

 

8 Tipps und Tricks im Umgang mit Schneeketten

8 Tipps und Tricks im Umgang mit Schneeketten

8 Tipps und Tricks im Umgang mit Schneeketten

 

Spätestens wenn im Winter auf der Fahrt in die Berge das runde Verkehrsschild mit dem Bild eines Reifens mit Schneeketten auf blauem Hintergrund auftaucht, müssen Autofahrer eine solche Traktionshilfe aufziehen und zwar zackig. Wer jetzt keine an Bord hat oder nicht weiss, wo und wie die Ketten angelegt werden müssen, darf nicht weiterfahren. Am besten hat man sich vor dem Losfahren mit dem Thema Schneeketten beschäftigt.

1. Warum Schneeketten?

Schneeketten sind unverzichtbar, wenn Winterreifen bei starkem Schneefall oder vereisten Strassen alleine keine Sicherheit mehr bieten, voranzukommen. Dann gibt es oftmals eine allgemeine oder situative Schneekettenpflicht. Das oben erwähnte Verkehrsschild weist darauf hin. Autofahrer sollten sich vor Reisebeginn erkundigen, welche Vorschriften gelten.

2. Welche Schneeketten kommen in Frage?

Werden von den Behörden explizit Schneeketten vorgeschrieben, sind Anfahrhilfen wie Schneesocken oder Haftspray nicht erlaubt, sondern nur vollwertige Schneeketten. Die gebräuchlichsten Typen sind Seil-, Bügel- und Komfortketten und sowohl für Pkw als auch SUV erhältlich. Es gibt sie in unterschiedlichen Gliederstärken. Je schwerer das Fahrzeug, desto stabiler sollten die Glieder sein. Schneeketten unterscheiden sich im Preis (von 20 bis über 250 Franken pro Paar) und bei der Montagefreundlichkeit. Zudem müssen manche Systeme nach der Montage von Hand nachjustiert werden, bei den anderen geschieht dies automatisch.

 

3. Worauf muss man beim Schneeketten-Kauf achten?

Die Schneekette muss zur Grösse der Reifen passen. Wenn die gewählte Kette zu gross ist, schlackern die einzelnen Glieder umher und können Felge oder Karosse beschädigen. Fällt die Kette zu klein aus, lässt sich gar nicht montieren. Die richtige Dimension richtet sich nach den auf der Reifenflanke aufgedruckten Angaben wie zum Beispiel 205/60 R16. Ausserdem sollte man nachschauen, wie viel Platz zwischen Pneu und Radkasten ist. Seilketten benötigen zum Beispiel bei der Montage ein wenig Luft zwischen diesen Fahrzeugkomponenten. Reicht der Platz nicht aus, sind Bügelketten die bessere Wahl.

Schneekette “Easy-fit” von Thule

4. Wie funktioniert die Montage?

Je nach dem gewähltem Kettenmodell müssen andere Handgriffe und Kniffe angewendet werden, die mal mehr oder mal weniger fummelig ausfallen. Am besten studiert man die Bedienungsanleitung der Ketten genau. Hilfreich sind auch Montagevideos, die die Hersteller auf ihren Internetseiten und/oder Youtube zeigen. Unabhängig vom Modell empfiehlt es sich, im Vorfeld die Montage und Demontage zu üben. Wer sich mit der Funktionsweise in der warmen Garage oder unter dem geschützten Carport beschäftigt, kann in Ruhe probieren. Der Vorteil: Die Handgriffe sitzen beim Einsatz unter winterlichen Bedingungen mit klammen Fingern. Hilfreich ist ausserdem, für den kalten Ausseneinsatz Handschuhe, eine Knieunterlage, Warnweste, Handfeger und eine Taschenlampe griffbereit verstaut zu haben. Natürlich sollten auch die Schneeketten nicht unter dem Urlaubsgepäck begraben sein, sondern leicht zugänglich im Kofferraum verstaut sein.

5. Wann aufziehen?

Hat man sich erst einmal festgefahren, gestaltet sich die Montage der Ketten mühsam. Im Idealfall zieht man sie daher frühzeitig auf, wenn möglich auf einem Parkplatz.

Die Bedienungsleitung des Fahrzeugs gibt genaue Auskunft, wo genau sie hingehören.

Die Traktionshilfe wird in der Regel auf der Antriebsachse montiert. Das ist besonders bei 4×4-Fahrzeugen wichtig zu wissen. Bei frontgetrieben Modellen und im Besonderen bei längeren Bergauffahrten gehören die Schneeketten auf die Vorderachse. Auf einer längeren Bergabfahrt kann es sinnvoll sein, die Schneeketten auf der Hinterachse zu montieren, damit das Fahrzeug besser in der Spur bleibt und bei einem Bremsmanöver nicht das Heck ausbricht. Natürlich kann man auch auf jedes Rad Ketten aufziehen.

6. Wie schnell darf man fahren?

Das Fahren mit Schneeketten ist bis Tempo 50 km/h erlaubt. Wer das erste Mal mit den Traktionshilfen unterwegs ist, sollte es langsam angehen lassen, um ein Gespür für das veränderte Fahrverhalten des Fahrzeugs zu entwickeln.

7. Wann demontieren?

Ist die Fahrbahn nicht mehr mit Schnee und Eis bedeckt, schaut also wieder der Asphaltbelag hervor, müssen die Ketten demontiert werden.

8. Wie sieht die Pflege aus?

Spätestens nach dem Winter benötigen die genutzten Ketten ein wenig Aufmerksamkeit. Man spült Salz und Dreck mit klarem Wasser ab und lässt sie anschliessend gut trocknen. In der Bedienungsanleitung findet man Tipps, wie die Kette zu pflegen ist. Kleinere Schäden an der Kette lassen sich manchmal reparieren, das ist besonders bei teuren Modellen eine gute Option.

Weiter hilfreiche Tipps und Informationen zum Thema “Auto im Winter” gibt es auch im “Wintermagazin” bei

 

Winterreifen-Vorschriften im Ausland – besser mal aufs Profil schauen

Winterreifen-Vorschriften im Ausland – besser mal aufs Profil schauen

Winterreifen-Vorschriften im Ausland – besser mal aufs Profil schauen

 

Wer im Winter mit dem Auto ins Ausland fährt, sollte die Winterreifen-Vorschriften im Zielland kennen. Sonst kann’s teuer werden.

Bei uns in der 🇨🇭 gibt es ja keine generelle Pflicht für Winterreifen. Allerdings schreibt das Gesetz vor, dass ein Autofahrer sein Fahrzeug jederzeit beherrschen und er seinen „Vorsichtspflichten“ nachkommen muss. Damit ist unter anderem gemeint, dass er (und sie) das Fahrzeug entsprechend der Wetterbedingungen auszurüsten hat. Autofahrern drohen daher Bussen, wenn sie auf verschneiten Strassen mit ungeeigneter Bereifung den Verkehr behindern oder in einen Unfall verwickelt werden. Wer die Mindestanforderung an die Profiltiefe von 1,6 Millimetern nicht erfüllt, zahlt 100 Franken Busse.

Winterreifen-Vorschriften

Die Winterreifen-Vorschriften im europäischen Ausland

Im Ausland werden zum Teil deutlich höhere Anforderungen – Stichwort Profiltiefe – an Winterreifen gestellt als in Deutschland. Es gibt zudem Länder mit einer situativen Winterreifenpflicht, in anderen gilt eine generelle wie hier zu Lande. Um es noch unübersichtlicher zu machen, kommen auch lokale Vorschriften hinzu. Die Automobilclubs empfehlen daher, sich vor einer Reise genau zu informieren, welche Vorgaben gemacht werden. Denn bei Ignoranz kann es teuer werden..

Winterreifen-Vorschriften im Ausland

Winterreifen-Vorschriften in Deutschland 🇩🇪

In Deutschland schreibt der Gesetzgeber in der Strassenverkehrsordnung (Paragraf 2, Absatz 3a) vor, dass Autofahrer bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eisglätte oder Reifglätte nur dann fahren dürfen, „wenn alle Räder mit Reifen ausgerüstet sind, die unbeschadet der allgemeinen Anforderungen an die Bereifung den Anforderungen des § 36 Absatz 4 der Strassenverkehrs-Zulassungs-Ordnung genügen.“ Es besteht also eine situative Winterreifenpflicht. Wer mit Sommerreifen auf winterlichen Strassen unterwegs ist, riskiert ein Bussgeld von mindestens 60 Euro. Wer also auf sein Auto angewiesen ist, muss rechtzeitig auf Winterreifen umrüsten. Diese genügen den deutschen gesetzlichen Vorgaben, wenn sie mindestens über eine Profiltiefe von 1,6 Millimetern und über das Schneeflockensymbol auf der Reifenflanke verfügen.

Winterreifen-Vorschriften im Ausland

Die Winterreifen-Vorschriften in Österreich 🇦🇹

In der Alpenrepublik müssen Autofahrer im Zeitraum zwischen dem 1. November und dem 15. April bei winterlichen Strassenverhältnissen mit Winter- oder Ganzjahresreifen unterwegs sein. Die Pneus müssen eine Mindestrestprofiltiefe von 4 Millimetern aufweisen. Sind Ganzjahresreifen aufgezogen, gelten sie nur als Winterreifen, wenn sie die „M und S“ Kennung auf der Flanke haben. Wer bei entsprechenden winterlichen Strassenverhältnissen mit Sommerreifen erwischt wird, muss mit Geldstrafen rechnen. Im Normalfall sind es 35 Euro, bei Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer können bis zu 5’000 Euro fällig werden, warnt der ADAC.

Winterreifen-Vorschriften im Ausland

Die Winterreifen-Vorschriften in Italien 🇮🇹

Wer die Grenze zu Italien überquert, sollte auf die Strassenschilder achten. Da es keine landesweite verbindliche Regelung zu einer Winterreifenpflicht gibt, entscheiden die Provinzen selbst, welche Vorschriften gelten. Die geeignete Bereifung wird mittels Verkehrsschildern kommuniziert. Dazu kommen aber noch feste Regeln. Im Südtirol sind Winterreifen bei winterlichen Bedingungen vorgeschrieben. Auf der Brennerautobahn A22 sind vom 15. November bis 15. April grundsätzliche Winterpneus Pflicht. Wer ins Aosta-Tal fahren will, muss ab dem 15. Oktober und ebenfalls bis zum 15. April Winterreifen aufgezogen haben. Die Bussen, die bei Missachtung der Vorschriften fällig werden, können happig ausfallen und laut ADAC bis zu 345 Euro betragen.

Winterreifen-Vorschriften im Ausland

Die Winterreifen-Vorschriften in Frankreich 🇫🇷

Auch die Franzosen setzen auf eine flexible Umsetzung einer situationsbedingten Winterreifenpflicht und zeigen die Notwendigkeit der Kältespezialisten durch Schilder an. Die Pneus müssen eine Mindestprofiltiefe von 3,6 Millimetern haben. Wer gegen die Vorschriften verstösst, muss mit Geldbussen von bis zu 135 Euro rechnen. Die Behörden können zudem die Weiterfahrt untersagen.

Schneeketten – ja oder nein?

Besser ja: Wer in die oben erwähnten Länder fährt, sollte auch Schneeketten an Bord haben. Die Behörden können örtlich ihre Verwendung anordnen. Bis Tempo 50 darf man mit den angelegten Ketten unterwegs sein. In Österreich muss man darauf achten, dass die Ketten die Norm V5117 bzw. V5119 erfüllen.

Winterreifen-Vorschriften im Ausland

Also was tun?

Auf der sicheren Seite sind ins Ausland fahrende Autofahrer, wenn sie auf Winterreifen mit mindestens 4 Millimeter Profiltiefe setzen – ein Wert, der übrigens auch für Deutschland empfohlen wird. Wer für alle Fälle noch Schneeketten im Kofferraum hat und vorher noch geübt hat, sie aufzuziehen, ist für alle Anforderungen gewappnet.

 

Weiter hilfreiche Tipps und Informationen zum Thema “Auto im Winter” gibt es auch im “Wintermagazin” bei

 

Fahren im Winter: Allradantrieb hilft, aber nicht immer

Fahren im Winter: Allradantrieb hilft, aber nicht immer

Fahren im Winter: Allradantrieb hilft, aber nicht immer

 

Zwei zusätzlich angetriebene Räder versprechen im Winter mehr Sicherheit. Tatsächlich liefern allradgetriebene Fahrzeuge mehr Traktion und damit die Chance besser anzufahren. Immer hilft der Allradantrieb leider nicht.

Allradantriebe sind längst alltagstauglich geworden. War die Technik früher noch eine Domäne von Geländewagen, leiten heute immer mehr herkömmliche Personenwagen die Kraft an alle vier Räder. Doch wo genau liegt der 4×4-Nutzen auf herkömmlichen Strassen abseits schwierigen Geländes mit Matsch und Geröll? Kann der zumeist mit Aufpreis erkaufte Allradantrieb in den Wintermonaten seine Stärken wirklich ausspielen?

Beim Anfahren besteht kein Zweifel: Alle modernen Allradsysteme, die in der Regel das Drehmoment im einem ausgeglichenen Verhältnis auf die Vorder- und Hinterachse verteilen, liefern ein Maximum an Traktion und verhindern das Durchdrehen der vorderen oder hinteren Antriebsräder. Dieser Effekt macht sich beim Anfahren am verschneiten oder vereisten Berg natürlich doppelt bezahlt. Immer vorausgesetzt der Fahrer hat einen Satz guter Winterreifen aufgezogen, der auch beim 4×4-Antrieb eine entscheidende Rolle spielt.

Bei der Kurvenfahrt sieht die Sache etwas komplizierter aus, endet allerdings ebenso mit einem Sieg für den 4×4-Antrieb über den herkömmlichen Antrieb, der zumeist über die Räder der Vorderachse geschieht. Die Kräfte der Schwerkraft sind nämlich auch im Winter nicht aufgehoben. Im Gegenteil, das Fahrzeug muss wegen mangelnder Traktion noch mehr gegen die Fliehkraft ansteuern. Ohne Allradantrieb neigt das Fahrzeug daher früher zum Unter- oder Übersteuern. Um die Seitenführungskräfte zu erhöhen, hilft hier nur: runter vom Gaspedal, Lenkung aufmachen und die Kupplung treten.

Anders sieht das beim 4×4-Antrieb aus. Mit einem Allradfahrzeug fährt man in einer schneebedeckten Kurve praktisch ohne Gegensteuern. Mittels ABS-Radsensoren registriert unser intelligenten Allradantrieb Schlupf an einem der frontangetriebenen Räder sofort und schaltet über eine elektromagnetische (Reib-)Lamellenkupplung im Bruchteil einer Sekunde die Hinterachse hinzu. Ein Ausbrechen des Fahrzeugs kann durch die dann hergestellte Verteilung des Drehmoments verlässlich verhindert werden.

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Vorausgesetzt man fährt aufgrund des guten Vortriebs durch den Allrad nicht zu schnell in die Kurve.

Teilnehmer von Fahrsicherheitstraining bekommen den Kammschen Kreis immer wieder vorgebetet. Die Kräftevektoren teilen sich beim Fahren auf in die Seitenführungskraft (Querrichtung) und Beschleunigungskraft (Längsrichtung). Das Kräfteparallelogramm zeigt, dass innerhalb des Kammschen Kreises nur eine bestimmte Kraft übertragen werden kann – diese wird vom Auto und der Fahrbahn beeinflusst. Sind diese Kräfte – entweder in Längs- oder Querrichtung – zu gross, verliert das Rad an Haftung (Haftreibung) und bringt den Wagen in einen instabilen Fahrzustand.

In diesem Fall greifen dann ESP oder fahrdynamische Assistenzsysteme ein. Wer ein Auto mit Allradantrieb bewegt, kann der Fahrdynamik zumindest beim Beschleunigen ein Schnippchen schlagen. Da die gesamte Motorleistung über vier statt über zwei Räder übertragen wird, sind die Kräfte an den einzelnen Rädern nur halb so gross und lassen sich entsprechend besser innerhalb des Kammschen Kreises in Vortrieb umsetzen.

Der Kammscher Kreis

Kammscher_Kreis

Endet der resultierende Pfeil aus Fliehkraft und Beschleunigung ausserhalb des Kreises, dann ist die Fliehkraft grösser als die Seitenführungskraft und das Fahrzeug bricht aus

Bei einem Vorgang sind allerdings alle Autos gleich: Beim Bremsen zählt die Fläche des Reifens mit Bodenkontakt, ganz egal wie viele Räder während der Fahrt angetrieben werden. Im Zweifelsfall hilft hier nur das beherzte Treten auf die Bremse.

Ob mit oder ohne Allrad: Umsichtiges Fahren bei winterlichen Strassenverhältnissen ist unerlässlich und gute Winterreifen sind ein Muss. Wenn es hart auf hart kommt, sollte auch der 4×4-für alle Fälle Schneeketten an Bord haben. Allrad allein ist kein Freifahrtschein auf Eis und Schnee, jedoch eine grosse Hilfe gerade beim Anfahren und in glatten Kurven.